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Lokale Läden stärken

Erfolgreicher Einzelhändler-Workshop zur Bahnhofstraße

Gemeinsam viel bewegen: Zum Workshop der Planegger Händler aus der Bahnhofstraße kam rege Diskussion über neue Ziele auf. Im Bild von rechts Apotheker Florian Max, Michael Mayr vom Reformhaus Mayr, langjähriger WIP-Vorstand Werner Plettner sowie die neue Vorsitzende Susanne Trenkle vom Phantasia Buchladen (2.v.l.). (Bild: Gemeinde Planegg)

Den lokalen Einzelhandel stärken in Zeiten der boomenden Onlineshops? Geht das? Die Gemeinde Planegg hat sich eben dies zum Ziel gesetzt. Mit der schon seit Jahren erfolgreichen gemeindlichen Wirtschaftsförderung und dem rührigen Gewerbeverband „Wir in Planegg e.V.“ (WIP) sind die Planegger dafür zwar schon mal auf dem besten Weg. Doch das allein reicht nicht, wie der Geschäftsführer der BBE Handelsberatung, Joachim Stumpf, schon im Sommer vor dem Gemeinderat erklärte.

Im Auftrag der Gemeinde hatte seine Firma 49 Einzelhändler und Gewerbetreibende in der Planegger Bahnhofstraße unter die Lupe genommen. Sein Fazit war: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Planegg seien zufriedenstellend. Vor allem das große Einzugsgebiet, die hohe Kaufkraft und der gute Zustand der Läden seien eine gute Basis für einen florierenden Einzelhandel.

Leute, kommt und kauft!

Zum Ergebnis der Studie veranstaltete die Gemeinde nun einen Workshop mit Einzelhändlern der Bahnhofstraße. „Immerhin 22 von 49 Geschäften kamen, darunter auch welche, die sich eigentlich noch nie großartig innerhalb des Gewerbeverbands engagiert haben. Da ist wirklich großartig und zeigt das Rieseninteresse“, so die neue WIP-Vorstandsvorsitzende Susanne Trenkle.

„Frequenz schaffen und die Leute herholen – das war die Empfehlung von Herrn Stumpf. Dies wurde auch sehr ausgiebig diskutiert. Insgesamt macht die Gemeinde schon sehr viel für uns, wenn man an die Marktsonntage und andere Veranstaltungen hier denkt. Da sind wir auf einem guten Weg“, meinte sie weiter. Es müsse klar sein, was die Geschäfte ausmachen, nämlich Service, besondere Dienstleistungen und anderes. „Das muss bitte auch so formuliert werden“, erklärte Stumpf. Kurze Wege, Parkplätze, lokale Vorteile kämen dazu. „Aber genauso wichtig ist, digital sichtbar zu sein. Das Kaufverhalten hat sich einfach in Richtung online verschoben. Klar, dass der stationäre Handel darauf eingehen muss“, so Stumpf weiter.

Wie geht’s weiter in der Bahnhofstraße?

Auf der Planegger Bahnhofstraße ist dies angekommen. „Wir wollen gemeinsames und kostenloses W-Lan anbieten“, erklärte Trenkle. Auch der Internetauftritt für die über 70 Vereinsmitglieder könne ein Update vertragen. „Insgesamt gesehen war es megatoll, dass so viele Leute an einem Tisch saßen und so intensiv diskutierten. Ich denke, gemeinsam können wir viel bewegen!“ Auch ganz ungewöhnliche Anregungen kamen zur Sprache.

Zum Beispiel von Apotheker Florian Max, der erst seit eineinhalb Jahren in Planegg lebt und arbeitet. „Infos fehlen noch! Man muss sich schnell im Ort zurechtfinden. Warum kann nicht schon am Bahnhof ein Wegweiser mit den Geschäften stehen wie in einer Shopping Mall?“, meinte er. Das freie W-Lan hat er gleich umgesetzt. „Auch im Weiteren möchte ich mich einbringen. Ich finde es gut, wenn die Gemeinde uns fragt, wo der Schuh drückt.“

In der Gemeindeverwaltung kam der Workshop-Abend ebenfalls gut an. Bärbel Zeller als verantwortliche Rathausmitarbeiterin für Wirtschaftsförderung kommentierte: „Es war eine Aufbruchstimmung zu spüren an diesem Abend. Die Einzelhändler und Gastronomen wollen Planegg gemeinsam nach vorne bringen und noch attraktiver machen. Wir haben konkrete Vorhaben definiert und ich bin sehr hoffnungsvoll, dass wir gemeinsam einen großen Schritt nach vorne kommen.“


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