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Herr Maier und die Stars

Ungewöhnliche Ausstellung von Schnappschüssen

Herr Maier zusammen mit Bud Spencer (links). (Bild: privat)

In der Kleinen Galerie Neuried, in der Gemeindebücherei, Gautinger Straße 5, kann man noch bis zum 30. April eine Ausstellung besuchen, die außergewöhnlich ist. Die Galerie hat Dienstag von 15 bis 19 Uhr, Mittwoch bis Freitag von 15 bis 18 Uhr und am Mittwoch auch von 10 bis 13.30 Uhr geöffnet.

Normalerweise werden Bilder von Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt. Allein deshalb ist diese Ausstellung schon einzigartig, zeigt sie doch Fotografien nicht von, sondern mit Herrn Maier. Die Bilder sind Teil einer Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum München zum 25. Filmfest in München gezeigt wurde. Sie reizen den Betrachter hinzuschauen, das Bekannte, die Prominenz darauf wiederzuerkennen. Um am Ende vielleicht festzustellen, Prominenz ist austauschbar. Die Konstante ist Herr Maier.

Demgemäß geht es der Ausstellung nicht um künstlerische Fotografie. Die Bilder sind Schnappschüsse. Manche farbstichig und nicht einmal besonders scharf. Allerdings sind sie, so der damalige Filmfestleiter Andreas Ströhl, "eine ebenso eigenwillige wie eindrucksvolle Illustration der vergangenen Jahrzehnte Münchner Film- und Fernsehgeschichte [...] aus einem ganz persönlichen unverwechselbaren Blickwinkel".

Vielbeschäftigter Statist

Begonnen hat alles 1970, als Wolfgang Maier zufällig zu seiner ersten Statistenrolle kam. Aus dieser Zeit stammt auch das erste Foto in seiner Sammlung, das ihn am Set der Fernsehserie "Der Kommissar" zusammen mit Erik Ode zeigt. Seitdem hat er unermüdlich Fotos gesammelt, von sich mit allen, die seither namhaft in deutschen Filmen und Serien gespielt haben. Aber auch internationale Prominenz und Prominenz aus anderen Kreisen blieb nicht ausgespart, wenn sie zufällig Wolfgang Maiers Weg kreuzte. 100.000 Bilder dürften es inzwischen sein, von ihm mit Prominenten, abgelegt in 400 Alben.

Befördert wurde sein Sammlungswerk dadurch, dass Wolfgang Maier zugleich der meistbeschäftigte Statist und Komparse des deutschen Films ist. In über 300 Produktionen hat er mitgespielt. Wobei er Einsätze in Serien nur jeweils als eine Produktion zählt. So ist seine Sammlung zugleich auch "ein lebendiges Zeugnis der deutschen Filmgeschichte" seit 1970, wie der Kurator der Ausstellung, Dr. Bernhard Springer, schreibt.

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