Herbergssuche
Helferkreis AOA in Gauting sucht Unterkünfte für anerkannte Flüchtlingsfamilien
Als Ende des vergangenen Jahres knapp 150 Flüchtlinge in das ehemalige Apparate-Bau-Gebäude (AOA) in der Ammerseestraße 45 zogen, waren auch viele Gautinger zur Stelle, die helfen und unterstützen wollten. Inzwischen stehen 140 Ehrenamtliche für die AOA-Flüchtlinge bereit. „Wir haben uns in kleineren Gruppen zusammengefunden, um die Hauptdruckpunkte bearbeiten zu können“, erklärt Hans Wilhelm Knape, einer der Sprecher des Helferkreises AOA. „Schülerhilfe, Behördengänge, Deutschkurse und vieles mehr – das sind die vorrangigen Themen, bei denen Unterstützung wichtig ist.“
Nun sei ein weiteres Problem wichtig geworden, nämlich die Wohnungssuche. „Flüchtlinge, die jetzt anerkannt sind, haben eigentlich die Pflicht, sich eine Wohnung zu suchen. Sie sind in den Unterkünften nur noch geduldet und gelten als Fehlbelegung. Als solche werden sie öfter angeschrieben. Nach dem Asylleistungsgesetz ist einfach kein Aufenthalt mehr für sie in den Unterkünften vorgesehen.“ Klar, könnten sie dennoch eine gewisse Zeit lang bleiben. Aber der Druck, eine Wohnung zu suchen, werde deswegen nicht geringer.
Containersiedlung erst im Februar
Die Gemeinde Gauting setzt inzwischen auf die kleine Container-Siedlung am Penny-Markt , die in Kooperation mit dem Landkreis Starnberg entsteht. „Die Fertigstellung verzögert sich leider um einige Wochen bis zum Februar“, so Knape. „Wir suchen inzwischen konkret größere und bezahlbare Wohnungen für eine Witwe mit drei Kindern im Alter zwischen 6 und 17 Jahren aus dem syrischen Idlib, für eine Familie aus Aleppo mit zwei kleinen Söhnen, für eine fünf- und für eine siebenköpfige kurdische Familie aus dem irakischen Mossul, für eine sechsköpfige Familie aus Damaskus mit Kindern zwischen 17 Jahren und zwei Monaten.“
Natürlich sei Wohnraum knapp und die Flüchtlingsfamilien würden in eine gewisse Konkurrenz mit einheimischen Familien treten. „Das ist uns bewusst. Eine Bevorzugung wird deswegen beim Wohnungsamt nicht gemacht und wir versuchen nun auf dem Weg eines Aufrufs auf die Situation aufmerksam zu machen“, so Knape. Möglicherweise würden sich auch unkonventionelle Angebote wie Wohngemeinschaften oder Mietpatenschaften auftun. „Wer einen Hinweis hat und helfen kann, der meldet sich bitte unter der Emailadresse helferkreis-aoa@web.de.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH