Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

„Er fehlt uns“

Zum Tod von Walther Hohenester

Kunstförderer, Kulturpolitiker und inspirierender Autor: Walther Hohenester starb im Alter von 82 Jahren. Durch sein Wirken und Engagament bleibt er in Planegg unvergessen. (Bild: us/archiv)

Der Planegger Apotheker, Schriftsteller, ehemalige Gemeinderat und langjährige Vorsitzende des Kulturfördervereins Würmtal e.V. Walther Hohenester ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren in einem Münchner Krankenhaus. Besonders in Planegg ist sein Name untrennbar mit der Lokal- und ganz besonders mit der Kulturpolitik verbunden. Für sein Wirken wurde er unter anderem mit der Planegger Bürgermedaille in Gold geehrt.

In seinen 36 Jahren Gemeinderatstätigkeit für die SPD setzte er sich unermüdlich für den Bau eines Bürgerhauses ein, dessen Notwendigkeit er mit vielen Aktionen wie dem Straßenfest „Kultur im Exil“ noch zusätzlich hervorhob. Für die Eröffnung des 2008 endlich fertiggestellten Kupferhauses schrieb Walther Hohenester das Stück „Sommernachtstraum im Stangerlwald".

„KulturUrgestein mit Ecken und Kanten“

Einen Namen machte sich Walther Hohenester, der Karl Valentin noch persönlich kannte, als Autor vieler Würmtal-Krimis, Bücher, Theaterstücke und Essays sowie mit dem "Theater über dem Schwimmbad" (Tüms) in seinem Planegger Haus. Michaela Hefele, Musikerin und Gründerin des Kulturfördervereins Würmtal e.V., schuf mit Walther Hohenester viele Musicals und Singspiele für Kinder und Erwachsene. „Seine Arbeiten waren humorvoll und etwas skurril, immer aber auch hintersinnig, nachdenklich und inspirierend.“ Es genügte stets, den Rahmen und die Charaktere des neuen Stücks musikalisch festzulegen, „Walther hat nach diesen Vorgaben innerhalb kürzester Zeit den Text geliefert. Das war immer perfekt auf uns zugeschrieben. Wir haben mit „Hänsel und Gretel“, „Zauberflöte“, „Schneewittchen“ und vielen mehr viele unvergessene Würmtaler Geschichten auf die Bühne bringen können.“

18 Jahre lang führte Walther Hohenester den Kulturförderverein Würmtal e.V. als Vorsitzender an. „Unter dem Motto „Takte - Texte - Pinselstrich“ brachte er als erster Vorsitzender Kleinkunst, Literatur und die Großen der Kabarettszene erstmalig ins Würmtal“,  heißt es in der Vereinspressemitteilung zum Tod des verdienten Bürgers. „Sein Name ist untrennbar mit dem Kulturförderverein verbunden.“ Er sei ein „KulturUrgestein mit Ecken und Kanten“ gewesen, der viele zum Nachdenken und Schmunzeln gebracht habe. „Er fehlt uns.“ Am Mittwoch, 15. Februar, findet die Trauerfeier und Beerdigung um 10.30 Uhr auf dem Planegger Friedhof statt.


Verwandte Artikel

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt