Ehrlich währt am längsten...
LLBB bringt "Der siebte Bua" mit viel Schwung auf die Bühne
Ein großes Ensemble ist es, das die neue Spielleiterin Natalie Wieland für das aktuelle Herbststück der Lochhamer Laienbauernbühne (LLBB) "Der siebte Bua" unter einen Haufen bringen musste: zwölf Darsteller plus acht Kinder, die abwechslungsweise die sechs Buben des Simon Kornreuther mimen, dazu eine Kindsmagd, dargestellt von Angelina Wieland, sowie die Musikanten Alfons Fischer und Peter Schaupp. Schon vorweg: Es ist ihr großartig gelungen.
Die Komödie, die 1961 als allererstes Stück von Ernst Prischet inszeniert worden war und die Natalie Wieland nun in Erinnerung an ihn erneut auf die Bühne bringt, ist klassisches Bauerntheater – und sie hat einen nicht so einfach aufzulösenden Plot. Denn, wie der Ökonom Simon Kornreuther, dargestellt von Florian Brenner, und seine Familie wieder aus dem Schlamassel herauskommen sollen, das sie sich selbst eingebrockt haben, ist für die Zuschauer nicht so wirklich ersichtlich und hält die Spannung bis zum Schluss wach, zumal sich die Bauersleute noch weiter in die Bredouille bringen, als sie behaupten ihr siebter Bua sei von Zigeunern entführt worden.
Harmonisches Zusammenspiel
Hauptdarsteller Florian Brenner hat seine Unmenge an Text hervorragend im Griff und ergänzt sich bestens mit Andreas Maisberger, der seinen Spezl, den Brucklechner Andreas mimt. Den beiden nimmt man ohne weiteres ab, dass sie eine dumme Idee mit der nächsten, noch dümmeren, ausbügeln möchten. Gut, dass zumindest Simons Frau Genoveva (Tanja Semlinger) sich daran erinnert, dass man mit der Wahrheit am besten fährt.
Ihnen zur Seite stehen mit Gerhard Fuchs, Helmut Köstler und Adolf Frank die dörflichen Honoratioren, die ihr eigenes Süppchen kochen wollen, und natürlich Gisela Fuchs, die als Hebamme Barbara Straßmayer die ganzen Verwicklungen auslöst, weil sie sich nicht traut, dem Bauern zu sagen, dass sein siebter Bua ein Mädchen geworden ist. Natürlich fehlt auch das junge Liebespaar in der Geschichte nicht: Julia Frank macht als Schwägerin des Bauerns nicht nur eine gute Figur, sondern hat mit Andreas Stürzer auch einen lockeren und inzwischen routinierten Partner an der Hand. Kleinere Rollen besetzen Peter Krötz als königlicher Flügeladjudant, Herbert Reichelt als Gendameriewachtmeister und Kurt Mory als Postbote und schließlich die sechs Buben – Kinder, Enkel und Anverwandte von LLBB-Mitgliedern, die ganz unbeschwert auf die Bühne stürmen und von denen zwei sogar einen zünftigen Schuhplattler zum Besten geben. Heinz Schröder hatte in seiner Vorrede gesagt: "Wir machen weiter." Dem ist nur hinzuzufügen: "Ja, bitte genau so. Wir freuen uns darauf."
Gespielt wird im Pfarrsaal von St. Johannes Evangelist (Leiblstr. 3-5). noch am Samstag, 18. November, Donnerstag, 23. November, Freitag, 24. November, und Samstag, 25. November, jeweils um 19.30 Uhr, sowie am Sonntag, 19. November, um 15.30 Uhr. Weitere Infos unter www.llbb.de im Internet.
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