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„Die Hilfsbereitschaft ist enorm“

Netzwerk für Hilfssuchende in den Würmtaler Rathäusern

Fahrdienst fürs Einkaufen: Für Krailling und Stockdorf hat die Gemeinde Krailling mit dem Verein Betreutes Wohnen zu Hause e.V. unterstützt von der Schober-Stiftung und der Würmtal-Insel einen ehrenamtlichen Einkaufsfahrdienst aus der Taufe gehoben. Im Bild v.l. Ute Richter von der Schober-Stiftung, Karin Frost vom Betreuten Wohnen, Bürgermeister Rudolph Haux, Ehrenamtliche Hannah Weber und Karin Wolf, Vereinsvorsitzende Würmtaler Verein Betreutes Wohnen zu Hause e.V. (Bild: us)

Mit Beginn der Corona-Krise haben die Würmtaler Rathäuser auf die wichtige, gegenseitige Solidarität hingewiesen. Im Moment werden in allen Rathäuser Hilfsplattformen aufgebaut, wo sich freiwillige Helfer genauso wie Bedürftige anmelden können. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm groß“, bestätigte die Gräfelfinger Bürgermeisterin Uta Wüst. „Das freut uns alle sehr. Auch wir vermitteln Unterstützung für die, die sie benötigen. Hilfesuchende, aber auch die, die helfen wollen, können sich an mein Vorzimmer (Tel. 089 / 858228 werktags 8 bis 12 Uhr) wenden. Wir koordinieren dann die Angebote. Und wir erfahren ebenso viel Unterstützung von der Würmtal-Insel, die ja bekanntermaßen sehr viel Erfahrung im Freiwilligenengagement hat."

Ob Einkaufen, Besorgungen in der Apotheke oder mit dem Hund Gassi gehen – „die Menschen helfen sich gegenseitig. Und auch für die Corona-Teststation auf Zuweisung, die am Freitag aufgebaut werden könnte, gibt es schon medizinisch versierte Helfer“, so Birgit Doll vom Pressestab im Gräfelfinger Rathaus. „Wir sind dankbar für so viel Unterstützung in der Bevölkerung.“

Gräfelfinger Corona-Teststation

„Unsere Telefone stehen nicht still, seitdem wir den Aufruf zur Mithilfe gestartet haben“, erklärte auch die zweite Kraillinger Bürgermeisterin Karin Wolf und Vereinsvorsitzende des würmtalweiten Vereins Betreutes Wohnen zu Hause. Konkret würden Fahrer für Einkaufs- und Besorgungsdienste gesucht, die vor allem Senioren in Krailling und Stockdorf unter die Arme greifen können.

„Einige Fahrer haben wir schon gewonnen, das ist großartig“, freute sie sich. Sie dankte ebenso der Hermann-und-Charlotte-Schober-Stiftung für die essentielle Unterstützung. „Und auch die Würmtal-Insel ist ein sehr verlässlicher Ansprechpartner“, so Wolf weiter.

Kraillinger „Betreutes Wohnen“ hilft

Initiiert wurde der Fahrdienst im Kraillinger Bürgermeisterzimmer. „Ich freue mich über die tatkräftige Unterstützung seitens des Betreuten Wohnens. Schließlich verfügt der Verein über die Struktur und das Netzwerk, damit die Bedürftigen auch wirklich erreicht werden können“, betonte Bürgermeister Rudolph Haux. „Es ist eine schnelle Aktion, die sofort eine Welle an Hilfsbereitschaft ausgelöst hat. Das ist toll!“

In Gauting haben sich indes alle sozialen Einrichtungen zu einer Hilfsplattform zusammengeschlossen, die durch Inga Schauder und Martina Ottmar von der Gautinger Insel koordiniert wird. „Wir sind angehalten unsere sozialen Kontakte zu minimieren“, erklärte Fred Rauscher vom Bereich Öffentlichkeitsarbeit im Gautinger Rathaus. „Das ist besonders für ohnehin Hilfsbedürftige schwierig. Für sie vermitteln wir Einkaufsdienste. Aber wir möchten auch einen „telefonischen Besuchsdienst“ organisieren, bei dem die Leute über ihre Sorgen und Ängsten sprechen können.“

Gautinger „Hilfe-Telefon“

Gemeinde, Gautinger Insel, die beiden Kirchen, der Gautinger Gewerbeverband und das Projekt „Gauting hilft“ seien in der Hilfeplattform vereint, so Rauscher. Für die ehrenamtlichen Helfer seien natürlich besondere Schutzmaßnahmen vorgesehen. „Wir können keine Kinder und Jugendliche in den Helferkreis aufnehmen. Und wir drängen darauf, die persönlichen Kontakte zu vermeiden.“

Ansonsten werde das Gautinger Rathaus alles daransetzen, die Hilfe zügig und unbürokratisch starten zu lassen. „Das betrifft vor allem hygienische und Führungszeugnisse und Ehrenamtsversicherungen. Hier möchten wir möglichst den kurzen Dienstweg verfolgen.“

Nähere Informationen zu den Angeboten sind in den Rathäusern zu erfragen oder auf den gemeindlichen Webseiten nachzulesen.


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