Bewegend und faszinierend
Inklusives Theater bringt "Hamlet" auf die Bühne
Man darf es schon als kleine Sensation bezeichnen, dass ein junges inklusives Theater die große Theaterförderung der Landeshauptstadt München bekommt. Und genauso darf man gespannt sein auf das faszinierende Ergebnis. Unter der Regie des Regisseurs Jan Meyer spielen sechs Schauspieler mit und ohne Behinderung ihre ganz eigene Version von Shakespeares berühmtem Werk "Hamlet". Das Stück wird am Samstag, 6. Mai, um 19 Uhr im Rahmen des Festivals "Inklusion im Würmtal" im Bürgerhaus Gräfelfing (Bahnhofsplatz 1) aufgeführt.
Rache und die Suche nach Gerechtigkeit, Liebe und Freundschaft, skrupellose Machtgier, Wahnsinn und das Zerbrechen daran. Kaum ein Stoff ist so oft interpretiert und auf die Bühne gebracht worden wie die tragische Geschichte des Prinzen von Dänemark. „In Hamlet - genauso wie in Heiner Müllers zeitgenössischer Bearbeitung ‚Die Hamletmaschine‘ - wird immer wieder die Normalität hinterfragt", so Regisseur Jan Meyer über seine Arbeit. "Was ist ‚normal‘? Wo hört das Spiel auf und wo beginnt der Wahnsinn Hamlets? Wie kann man auf eine Welt reagieren, die ‘aus den Fugen‘ geraten ist? Und wie sieht in einer solchen Welt noch Normalität aus? All diese Fragen sind hochaktuell und gerade im inklusiven Rahmen sehr spannend.“
Klassiker trifft auf Drama
In der vierten Produktion der Freien Bühne München trifft Shakespeares Klassiker auf Heiner Müllers Drama "Die Hamletmaschine". Die Inszenierung bricht mit gängigen künstlerischen und sozialen Konventionen und zeigt einen überraschenden Blickwinkel auf Theater, Schauspielerei und ein selbstverständliches Miteinander. Für die Stückentwicklung von "Hamlet: Eine maschine" hat die Theaterjury der Landeshauptstadt München der FBM die Theaterförderung zugesprochen. In der Jury-Begründung heißt es: „Der Hamlet-Stoff eignet sich in besonderem Maße, um der Frage nachzugehen: Ist Hamlet wahnsinnig oder krank oder sind es die Menschen in seiner Umgebung, welche ihm ein Krankheitsbild unterstellen oder dieses gar produzieren? Diese Fragestellung ist für ein inklusives Ensemble besonders reizvoll und darüber hinaus von gesamtgesellschaftlicher politischer Relevanz“.
Karten für das Stück können unter Tel. (089) 858272 oder per Mail an info@buergerhaus-graefelfing.de reserviert werden.
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