Bayerns letzter und unbekanntester König
Museum Starnberger See zeigt in einer Austellung das Leben und Wirken Ludwigs III.
Jeder kennt Ludwig II., Bayerns Märchenkönig. Von seinem nur einige Monate älteren und gleichnamigen Vetter Ludwig III. (1845–1921) dagegen wissen selbst viele Bayern kaum mehr, als dass er wegen seiner Begeisterung für die Landwirtschaft den Beinamen „Millibauer“ erhielt oder aufgrund seiner stets knittrigen Hosen vom Volk auch „der Vielfältige“ genannt wurde. Sein geringer Bekanntheitsgrad heutzutage ist auch dem Umstand geschuldet, dass ihm nur eine kurze Regierungszeit (1912/13 – 1918) vergönnt war, die durch die Geschehnisse des Ersten Weltkrieges überschattet wurde.
Besondere Beziehung zu Starnberg und der Region
Das Museum Starnberger See hat sich nun auf eine Spurensuche nach dem fast vergessenen Monarchen begeben und zeigt anhand einer Ausstellung, dass es sich durchaus lohnt, Ludwig III. näher zu betrachten. Seine besondere Beziehung zu Starnberg bildet den Schwerpunkt der Ausstellung, die noch bis Sonntag, 16. September, in den Museumsräumen besichtigt werden kann. Vor allem sein Engagement als Förderer des Bayerischen Yachtclubs oder des Museumsvereins zeigen, wie eng der letzte bayerische König mit Starnberg und der Region verbunden war.
Sein Leben im Fokus
Im Rahmen einer großen Objektauswahl werden unter anderem originale Briefe ausgestellt, in denen die große Freude seines Vaters Prinz Luitpold sowie seines Großvaters König Ludwig I. über die Geburt des ersten männlichen Nachkommens und potenziellen Thronfolgers dokumentiert ist. Eine Position, von der er nur wenige Monate später durch seinen Cousin, den späteren König Ludwig II., verdrängt wurde. Die Ausstellung beleuchtet darüber hinaus seine Zeit als Student, sein Verhältnis zum Militär, sein Wirken als Politiker, seine Thronerhebung sowie seinen Alltag als König in Friedens- und Kriegszeiten. Ebenso wird seine Flucht vor der Revolution 1918/1919 erzählt. Die Besucher erwartet eine umfassende Auswahl an Fotografien, Filmbeiträgen und Exponaten, wie beispielsweise seine Generalfeldmarschalluniform oder ein bisher noch unveröffentlichtes Portrait des letzten bayerischen Monarchen.
Öffnungszeiten und Preise
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet drei Euro pro Person. Bei Vorlage entsprechender Ermäßigungsnachweise beträgt der Eintrittspreis zwei Euro. Familienkarten (maximal ein Elternpaar mit eigenen Kindern) können zu sieben Euro an der Museumskasse erworben werden. Weitere Informationen zur Ausstellung und den Anfahrtsmöglichkeiten gibt es im Internet unter www.museum-starnberger-s ee.de.
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