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"Als historischen Ortsmittelpunkt erhalten"

Gautinger "Bürgerbahnhof-Gruppe" will Bahnhof mittels Genossenschaftsmodell bewahren

Das Bahnhofsareal in der Würmtalgemeinde Gauting soll erhalten bleiben und als neuer Mittelpunkt der Gemeinde aufgewertet werden, so sehen es die Pläne der "Bürgerbahnhof-Gruppe" vor. (Bild: US)

Was tun mit dem Bahnhof? Diese Frage beschäftigt schon seit Jahren Politiker und Bürger der Würmtalgemeinde Gauting. In einer kürzlich stattgefundenen Bürgerdiskussion wurde nun über die Zukunft des Bahnhofsgeländes diskutiert. Die „Bürgerbahnhof-Gruppe“ schlägt vor, dass der Gautinger Bahnhof mittels eines Genossenschaftsmodells erhalten werden soll. Mitinitiator Karl-Heinz Jobst erläutert die konkreten Vorschläge des Bürgerbahnhof-Teams:

„Die Informationsveranstaltung der Gemeinde Gauting zum Plangutachtenverfahren des Bahnhofareals hat zweierlei deutlich gemacht: Die Gautinger wollen das Bahnhofgebäude möglichst als historischen Ortsmittelpunkt erhalten und sie wünschen sich im Umfeld eine hohe Aufenthaltsqualität.

Eine Gruppe von Gautinger Bürgern hat deswegen schon vor einigen Jahren mit viel Aufwand in Deutschland Bürgerbahnhöfe besucht und geprüft, inwieweit diese erfolgreichen Modelle auf den örtlichen Bahnhof übertragen werden können. Ein erster Businessplan mit mehreren Varianten hat ergeben: Es kann unter bestimmten Voraussetzungen funktionieren. Ziel ist es, den Bahnhof zu erhalten, zu renovieren, umzubauen und das Ensemble zu einem neuen Mittelpunkt der Gemeinde aufzuwerten. Bei den Überlegungen spielten von Anfang an sowohl wirtschaftliche als auch soziale, kulturelle und nachhaltige Aspekte eine wichtige Rolle.

Schon bevor die Planungen der Städte- und Landschaftsplaner begonnen haben, hat sich nun die "Bürgerbahnhof-Gruppe" während der Informationsveranstaltung angeboten, ihre Vorstellungen eines Bürgerbahnhofs in die Planungen einfließen zu lassen. Mit einer Bürgergenossenschaft soll der Gemeinde nicht nur die Finanzierung, sondern auch die Last des späteren Betriebs im Bahnhofs abgenommen werden.

Mit einer Kombination aus Café, Laden, Büro und Kiosk soll die Würmtalgemeinde ein attraktives und belebtes Empfangsgebäude für ankommende Bahnfahrer bekommen. Die Gautinger selbst sollen das Gebäude mit einer Kulturbühne für soziale und kulturelle Zwecke nutzen können. Das Bürgerbahnhof-Team legt großen Wert auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gauting und will das Projekt mit möglichst großem Bürgerengagement realisieren. Im Vorfeld hatten deswegen bereits positive Gespräche mit der Gemeinde stattgefunden.

Es ist geplant, das Projekt „Bürgerbahnhof“ mit der Rechtsform einer Genossenschaft zu realisieren und nach Fertigstellung auch zu betreiben. Eine erleichternde Option wäre die Erweiterung des Genossenschaftszwecks, falls im städtebaulichen Konzept auch Wohnbebauung möglich sein wird. Auf diese Weise könnte erschwinglicher und dringend benötigter Wohnraum in unmittelbarer ÖPNV-Nähe entstehen. Zahlreiche Interessenten an einer Mitgliedschaft in der Genossenschaft haben sich bereits in den letzten Tagen gemeldet und Investitionen in Aussicht gestellt.

Die Bürgerbahnhof-Gruppe lädt nun ganz offiziell Bürger, Gemeinderat und Verwaltung ein, sich konstruktiv an diesem Prozess zu beteiligen. Auch wenn die Planungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden und den Tatendrang bremsen, so können sich schon jetzt Interessenten für den Newsletter und für eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft unverbindlich registrieren. Unter www.buergerbahnhof-gauting.de erhalten Interessierte weitere Informationen zum Vorhaben.“

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