Alle unter einem Hut
Inklusionswochen Würmtal vom 5. bis zum 28. Mai
Das Gemeinschaftswerk „Inklusion im Würmtal“ bedeutet drei Aktionswochen im Mai mit 60 Veranstaltungen und über 50 Aktiven. Der Arbeitskreis Inklusion, Bürgermeister und Vertreter aus den Gemeinderäten stellten das vielseitige Programm vor. Von links: Petra Hierl-Schmitz, Friederike Hopfmüller, die Bürgermeisterinnen Uta Wüst, Christine Borst und Brigitte Kössinger, Karin Detsch, Günter Roll, Anneliese Bradel, Jens Fülle, Julia Herrmann (verdeckt), Kathrin Hetting, Fritz Haugg, Martina Ottmar, Astrid Lohrer und Angelika Singer. (Foto: us)
Zum zweiten Mal veranstalten die Würmtal-Gemeinden Aktionswochen zum Thema Inklusion. Der 2011 speziell für den Inklusionsgedanken gegründete Arbeitskreis präsentierte nun sein Aktionsprogramm. „Wir haben ein grandioses Programm zusammenstellen können und danken herzlich für das Engagement aller Beteiligter. Wir sind begeistert vom Ideenreichtum und dem Engagement der einzelnen Mitmacher“, betont Martina Ottmar aus der Gemeinde Gauting. „Für unsere drei Inklusionswochen sind mehr als 60 Veranstaltungen von 50 Anbietern, Vereinen und sozialen Einrichtungen vorgesehen. Das ist wirklich überwältigend.“
Schon die ersten Inklusionswochen im Jahr 2014 hätten rund 1.500 Besucher angezogen. „Wir sind uns sicher, dass es diesmal weit mehr Interessierte sein werden“, so auch Friederike Hopfmüller von der Würmtal-Insel. Ihr Dank geht an die Gemeinden und die beiden Landkreise München und Starnberg für die generöse finanzielle Unterstützung. Organisation, behindertengerechte Ausstattung einzelner Veranstaltungsorte und Gebärdendolmetscher, falls gewünscht, seien mit den Zuschüssen möglich.
„Inklusion heißt zugehörig“
Auch der würmtalweite Arbeitskreis Inklusion als Organisator und Motor des Projekts bekam Dank und Lob. „Im Programm steckt jede Menge Arbeit. Dickes Kompliment für diese Leistung“, so Anneliese Bradel, zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Planegg. „Inklusion heißt zugehörig“, so Bradel weiter. „Das muss in unserem Alltag zur Selbstverständlichkeit werden.“ Die Gemeinde Gauting gehe dies mit einer Inklusionsbeauftragten an, erklärt Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. „Es ist schwierig, alle unter einen Hut zu bekommen: Seh- und Gehbehinderte genauso auch wie geistig Behinderte. Aber genau das haben wir uns für Gauting vorgenommen.“
Die Gräfelfinger Bürgermeisterin Uta Wüst freut sich, dass die Aktionswochen in deutlich größerem Umfang zustande gekommen sind. „Es geht darum, das Bewusstsein für das sehr umfassende und schwierige Thema zu öffnen. Mit diesem vielseitigen Programm kann sich jeder angesprochen fühlen und das Passende für sich heraussuchen. Auch ich habe mir schon etliches angekreuzt.“
60 Veranstaltungen und Aktionen in drei Wochen
„Bei den letzten Inklusionswochen habe ich eine Gemeinderätin durch Krailling im Rollstuhl geschoben und gemerkt, was das für ein Kraftakt ist“, erinnert sich die Kraillinger Bürgermeisterin Christine Borst. „So etwas schärft die eigene Wahrnehmung. Auch für die Planung in der Gemeinde.“
Start der Aktionswochen ist am 5. Mai, dem europäischen Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. „Alle Veranstaltungen sind für alle Besucher zugänglich, jeder ist willkommen. Damit drücken wir den Grundgedanken der Inklusion aus“, so Hopfmüller. Inklusion sei eben erst dann gelungen, wenn sie nicht spürbar sei, wenn sich alle gleich wohl und gleich gut aufgenommen fühlen würden. „Bis dahin ist es noch ein weiter Weg in den Gemeinden.“ Das gesamte Programm der Inklusionswochen steht auf den Webseiten der Gemeinden und ist ebenso unter http://www.wuermtal-insel.de/startseite.html zu finden.
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