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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Zur Sicherheit
Wenig Kriminalität und Unfälle im Stadtbezirk 8
Gut 6.500 mal im Jahr, also rund 20 Mal am Tag, rückt die Polizei im Stadtbezirk 8 Schwanthalerhöhe aus, weil ein Notruf unter der Telefonnummer 110 einging. Am häufigsten, nämlich 1100 Mal, wegen eines Verkehrsunfalls. Zum Glück gebe es dabei meistens nur Blechschäden, erklärte Leitender Polizeidirektor Hans Reisbeck von der zuständigen Polizeiinspektion Westend bei der Bürgerversammlung des Stadtteils. 700 Mal wurde die Polizei wegen Falschparkern gerufen, 500 Mal wegen Ruhestörung. "Wir reagieren auch bei Ruhestörungsmitteilungen möglichst umgehend, aber müssen manchmal wirklich Prioritäten setzen, wenn anderswo dringend Hilfe notwendig ist", erklärte Reisbeck den Bewohnern des Viertels. Auch beim Oktoberfest versuche die Polizei nach der Schließung der Zelte "das Gröbste an Lautstärke und Störungen zu dämpfen und zu verhindern." 200 Autos seien während der letztjährigen Wiesn von Anwohnerparkplätzen abgeschleppt worden.
Zwölf Einbrüche
"Wählen Sie die Notrufnummer 110 auch dann, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt", forderte Reisbeck die Zuhörer auf. Besonders gefährlich scheint es im Stadtbezirk nicht zu sein, wenn man die Zahlen der Kriminalstatistik betrachtet. Zwölf Wohnungseinbrüche gab es im Jahr 2017, dazu 16 Büroeinbrüche, 15 Kelleraufbrüche und 27 Fahrzeugaufbrüche. Alle Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken. Gerade gegen Wohnungseinbrüche, erkärte Reisbeck, seien inzwischen in prognostizierten Gebieten deutlich mehr Polizeistreifen unterwegs, es seien Ermittlungen im Ausland intensiviert worden und vor allem seien auch die Bewohner achtsamer.
Der Großteil der Straftaten liege im Bereich von Betrug, Sachbeschädigung und Diebstahl. Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist von 120 auf 135 gestiegen. Kein Wunder – der Radverkehr nimmt augenscheinlich zu. Als erfreulich wertete Reisbeck deswegen, dass die Zahl der Unfälle mit Radfahrern nicht angestiegen ist. Er mahnte dennoch zur Vorsicht, schließlich hat man als Radler kein Blech um sich herum. "Besondere Sorgfalt, Regeltreue der Radler und aller anderen Verkehrsteilnehmer, dazu stete Rücksicht aller müssen zum Selbstverständnis werden. Die Polizei kann hier informieren, appellieren und wird besonders grobe Regelmissachtungen auch beanstanden", sagte Reisbeck.
Gutes Gefühl
Insgesamt sei die Zahl der Verkehrsunfälle im Stadtviertel stagnierend, besondere Unfallbrennpunkte seien nicht erkennbar. Aufpassen heiße es vor allem beim Abbiegen, und auch die Ablenkung von Verkehrsteilnehmern durchs Smartphone sei nach wie vor eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Reisbeck dankte den 22 Schulweghelfern für ihren Einsatz für die Sicherheit der Schulkinder.
Objektiv, so das Fazit des Leiters der Polizeidienststelle, leben die Menschen auf der Schwanthalerhöhe sicher, "und wir tun alles dafür, dass Sie auch subiektiv ein gutes Lebens- und Sicherheitsgefühl haben." Die Kontaktbeamten Martin Englbrecht und Naomi Steigenberger seien gerne für die Anliegen der Menschen im Stadtviertel da. Die Münchner Polizei informiert auch über Facebook und Twitter und gibt hier Empfehlungen für die Sicherheit. "Vor allem können wir Sie über diese Medien bei wirklich kritischen Situationen in Echtzeit informieren", warb Reisbeck.
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