„Zu verschenken“
Verschenk-Schrank am Heimeranplatz
Vor allem Bücherschränke erfreuen sich in München zunehmender Beliebtheit, und in vielen Stadtteilen stehen die meist roten Literatur-Boxen schon. Und auch Tausch- und Verschenk-Regale kommen immer mehr auf. Kürzlich hatte das Multikulturelle Jugendzentrum (MKJZ) im Westend ein solches Tausch-Regal vor seine Türe gestellt, das rege von den Stadtteilbewohnern genutzt wird. Darin werden Haushaltsgeräte, Kindersachen oder Gegenstände abgelegt, die der eine nicht mehr braucht und die dem anderen von Nutzen sind. Die Seniorenvertreterin im Westend, Monika Obermeyer, setzt sich nun dafür ein, dass ein solcher „Verschenk-Schrank“ auch am Heimeranplatz aufgestellt wird. Denkbar wäre etwa eine alte Telefonzelle, nach dem Vorbild des Bücherschrankes am Genossenschafts-Wohnhaus in der Tulbeckstraße, der allen im Stadtbezirk zugänglich ist.
„Es braucht Kümmerer“
„Seit Beginn von Corona finden sich auch in unserem Viertel zahlreiche „zu verschenken“ Schachteln vor den Häusern“, erklärt Monika Obermeyer in ihrem jüngst beim Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe eingereichten Antrag. „Viele Leute machen sich nicht auf den Weg, um ihre Kleinigkeiten bei den Wertstoffhöfen oder der Halle 2 abzugeben. So landet vieles in der Restmülltonne, was andere Leute, mit wenig Geld, noch brauchen könnten.“ Nachdem der Heimeranplatz ein viel frequentierter Ort sei, böte er sich als Standort für einen Verschenk-Schrank an.
Im BA stößt der Vorschlag Obermeyers auf Wohlwollen. Die Idee findet man gut und würde für Material- bzw. Aufstellungskosten eines Schrankes würde man auch mit aufkommen. Einziger Einwand: „Es braucht einen Kümmerer“, sagt Ulrike Boesser (SPD). „Man braucht jemanden, der formal für den Schrank einsteht und dann da nach dem Rechten schaut, ab und zu aufräumt usw..“ Ein Verein bzw. eine Initiative muss den offiziellen Antrag für einen Schrank bei der Stadtverwaltung stellen.
Im Nachbarbezirk Laim etwa gründeten zwei Stadtteilbewohner die „Initiative Bücherschrank“, um die Aufstellung eines Schrankes zu ermöglichen. Bei den bereits vorhanden Bücher- zw. Tausch-Schränken im Westend steht jeweils ein Träger dahinter: So gehört der Bücherschrank in der Tulbeckstraße zu der Wohnungsgenossenschaft München West eG, das Regal am MKJZ zählt zum Träger des Kreisjugendrings und das kleine Bücherregal nebenan gehört zum Kösk.
Nun werden Mitstreiter gesucht, die sich bereit erklären würden, für das neue Mobiliar, den Verschenk-Schrank am Heimeranplatz, verantwortlich zu sein. Interessierte sind eingeladen sich per E-Mail an MonikaObermeyer@gmx.de zu melden.
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