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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Wieviel Geld wofür?
Dauerthema Budget-Anträge
Der Bezirksausschuss (BA) hat Steuergelder zu vergeben. Vereine und Initiativen können für ihre Veranstaltungen Zuschüsse aus dem BA-Budget beantragen. Dass die beantragten Beträge immer höher werden, fällt dem Stadtteilparlament auf der Schwanthalerhöhe schon länger auf. Schon bei der Bürgerversammlung im April bat BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr alle Antragsteller, die Beträge nicht zu hoch anzusetzen. Vor allem, so hieß es bei vergangenen Sitzungen immer wieder, sei der Zuschuss nicht dazu da, um die Antragsteller für ihre Tätigkeit zu bezahlen. Vielmehr sollen ihnen entstehende Kosten gedeckt werden.
Schon bei der März-Sitzung hatten zwei Initiatorinnen ihr "Practice Peace Project" vorgestellt, eine Idee frei nach Yoko Ono und John Lennons „Imagine Peace“. "Frieden ist kein selbstverständlicher Zustand. Man muss etwas dafür tun", heißt es in dem Konzept. Per Ausschreibung sollen künstlerische Beiträge gesammelt werden. "In einer Ausstellung vom 14. bis 17. September im Kösk werden ausgewählte Arbeiten auf dem ,The Practice Peace Project Festival' gezeigt. Mit einem Rahmenprogramm aus Musik, Vorträgen und Workshops soll die Idee weitergetragen werden", steht in dem Konzept, das vorsieht, die Künstler zu bezahlen. Die ursprüngliche Kalkulation belief sich auf 25.000 Euro, mittlerweile wurde sie auf 19.000 Euro reduziert. 5.000 Euro davon beantragten die Initiatorinnen beim Bezirksausschuss.
"Schon viel reingesteckt"
"Nach meinem Bauchgefühl haben wir ins Kösk schon viel reingesteckt", meinte Thomas Hofstätter (CSU). "Das kann ja nicht zur Gewohnheit werden." Denn regelmäßig kommen Zuschussanträge für Veranstaltungen im Kösk, dem Zwischennutzungsprojekt des Kreisjugendrings München-Stadt in der ehemaligen Stadtbibliothek in der Schrenkstraße 8. "Das Kösk kann ja nichts dafür, dass die Veranstalter bei uns Zuschüsse beantragen", hielt Florian Kraus (Grüne) dem entgegen. Tatsächlich stellt das Kösk nur Räume zur kulturellen Nutzung zur Verfügung. Es wird auch nicht indirekt über eine Raummiete subventioniert, denn die Räume kosten keine Miete. Sarah Seeßlen (Grüne) bezeichnete den Veranstaltungsort als Bereicherung fürs Viertel. Unter der Voraussetzung, dass die Personalkosten noch genau aufgeschlüsselt werden, genehmigte das Gremium dem "Practice Peace Project" 1.250 Euro für Werbung und Gebühren.
Sibylle Stöhr forderte den Unterausschuss Finanzen und Budget auf, bis nach den Sommerferien klare Richtlinien für Budgetanträge auszuarbeiten.
Die nächste öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses beginnt am Dienstag, 18. Juli, um 19.30 Uhr im Ledigenheim (Bergmannstraße 35).
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