Wie hell darf's denn sein?
Diskussion um Beleuchtung am Georg-Freundorfer-Platz
Es war eine Bitte aus der Bürgerschaft: Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) hatte bei der Stadtverwaltung um eine bessere Beleuchtung des Georg-Freundorfer-Platzes angefragt. Von Mitternacht bis fünf Uhr früh solle es dunkel sein, ansonsten solle eine der Jahreszeit entsprechende Beleuchtung sichergestellt werden, hieß es im BA-Antrag vom vergangenen September.
Nun antwortete das Baureferat, Hauptabteilung Gartenbau, dass die parallel verlaufenden Wege, die den Platz von Osten nach Westen queren (also der Durchgang zwischen Geroltstraße und Ganghoferstraße) mit Mastleuchten ausgestattet sind, die mit der Straßenbeleuchtung gekoppelt sind. "Dadurch ist diese viel genutzte Wegeverbindung schon jetzt auch nachts ausreichend beleuchtet." Die Leuchtelemente unter den Bänken seien bis 22 Uhr eingeschaltet und sorgten zusammen mit dem Licht, das aus den umgebenden Straßen und von den Durchgangswegen in den kleinen Park fällt für eine "Grundbeleuchtung". Weiter heißt es: "Uns ist bewusst, dass mit der derzeitigen Beleuchtung eine Nutzung des Georg-Freundorfer-Platzes nachts nur eingeschränkt möglich ist. Dies ist jedoch so beabsichtigt."
Anwohner und Tiere
Auf eine nächtliche Beleuchtung von öffentlichen Grünanlagen werde nämlich aus mehreren Gründen weitgehend verzichtet. Erstens solle der Park tagsüber und abends genutzt werden, nachts solle dagegen mit Rücksicht auf die Anwohner Ruhe einkehren. Parks sollten zudem "in der fast flächendeckend auch nachts künstlich erhellten Stadt" dunkle Räume für nachtaktive Tiere bieten. Außerdem schaffe Licht nachts "nur bedingt mehr Sicherheit", weil die Frequentierung durch andere Menschen geringer sei als im Straßenraum. Auch im Hinblick auf das generelle Ziel der Energieeinsparung sei eine doppelte Beleuchtung von Erschließungswegen (Wohnstraße und Grünanlagenwege) nicht vertretbar.
Ulrike Grillo (Grüne) schloss sich der Argumentation des Gartenbaureferats an und sprach von nächtlicher "Lichtverschmutzung". Holger Henkel (SPD) meinte, da werde doch allenfalls der Lebensraum von Ratten mit Licht verschmutzt. Er schlug vor, die Beleuchtung unter den Bänken auf LED-Technik umzurüsten. Dadurch werde viel mehr an Energie eingespart, als für den zusätzlichen Betrieb von 22 bis 24 Uhr benötigt werde. Und diese Verlängerung der Betriebszeit sei ja schließlich ein Wunsch von Anwohnern. Auch Ulrike Boesser argumentierte, die längere Beleuchtung sei eine sinnvolle Maßnahme, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. "Der Durchgang ist doch hell beleuchtet. Man kann doch nicht die ganze Stadt hell beleuchten", widersprach Florian Kraus (Grüne). Ulrike Grillo wies ergänzend darauf hin, dass es ringsherum hell erleuchtete Straßen gebe. Wem es nachts im Park zu unsicher sei, der könne ja einfach außen herum gehen.
BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) wollte schließlich über den Antrag abstimmen lassen, die Stadt möge die Umstellung der Beleuchtung auf LEDs prüfen und im Zuge dessen die Betriebszeit von 22 auf 24 Uhr verlängern. "Moment", stoppte da Sarah Seeßlen (Grüne): Sie sei für LEDs, aber gegen die Verlängerung. So gab es zwei getrennte Abstimmungen: Einstimmig bittet der Bezirksausschuss um Umrüstung auf LEDs. Für Parkbeleuchtung unter den Bänken bis 24 Uhr stimmten die sechs anwesenden Mitglieder der SPD-Fraktion. Mit acht Stimmen von Grünen und CSU wurde der Antrag auf die zeitliche Verlängerung jedoch abgelehnt.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH