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Widersprüche im Badezimmer

Rauminstallation von Sophia Mainka

"cure for wellness" lautet der Titel der Installation von Sophia Mainka. (Bild: privat)

Die Künstlerin Sophia Mainka zeigt eine Rauminstallation zum Thema Badezimmer.

Das Badezimmer spiegelt die Spannung zwischen Privatheit und Öffentlichkeit in unserer Gesellschaft wider. Als persönlicher Rückzugsort ist es Ausdruck größter Intimität. Nacktheit, Notdurft und Waschen bleiben hinter der Badezimmertür verborgen. Zugleich ist das Bad ein Ort, an dem wir uns Gästen, Freunden und der eigenen Familie präsentieren. Kostspielige Wasserhähne, Frottee-Badvorleger oder Regenwasserduschen unterstreichen die kommerzielle Seite des Badezimmers.

Die Installation von Sophia Mainka setzt sich mit diesen Widersprüchen auseinander. Sie bedient sich der Strategien von Einrichtungshäusern im Aufbau ihrer Rauminstallation und führt sie ad absurdum. Gegenstände wie Duschvorhang, Badregal oder Badewanne verlieren ihre Funktion und stehen für sich im Kontext der Ausstellung. Die Ästhetik des Massenkonsums wird entlarvt.

Ebenso geht es um die Sehnsucht, die das Badezimmer weckt. Seifenhalter in Muschelform oder Shampoos mit Meeresduft verweisen auf die Imaginationskraft des Bads und den Wunsch nach fernen Orten. Diese Aspekte umschreibt Sophia Mainka auf vielfältige Weise in ihrer Installation. Sie zieht keine Schlüsse, sondern lässt den Besuchern Freiraum, um sich mit ihren eigenen Bad-Erfahrungen zu beschäftigen. Der Zwiespalt zwischen Alltagskultur und Poetik des Bads tritt auf diese Weise in Erscheinung.

Ein Vortragsabend mit akademischen und künstlerischen Beiträgen begleitet die Ausstellungseröffnung am Dienstag, 20. Februar, ab 19 Uhr im Kunstraum Kösk (Schrenkstr. 8, www.koesk-muenchen.de). Vom 21. bis 24. Februar ist die Ausstellung täglich von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.


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