Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Warnung vor falschen Polizeibeamten
Insgesamt lebt es sich auf der Schwanthalerhöhe sicher
Als Viertel "mit einem normalen Einsatzgeschehen und Straftatenaufkommen" bezeichnete Polizeirat Peter Rodinger von der Polizeiinspektion 14 den Stadtbezirk Schwanthalerhöhe bei der Bürgerversammlung. Die Polizei werde zu Verkehrsunfällen (meist Blechschäden), Verkehrsbehinderungen, Ruhestörungen und Streitigkeiten aller Art gerufen. Rund 6.400 Notruf-Einsätze waren es im vergangenen Jahr.
Als erfreulich bezeichnete Rodinger den Rückgang an Wohnungseinbrüchen, Körperverletzungen, Raubdelikten sowie Gewaltkriminalität insgesamt. Steigende Zahlen zeigt die Statistik dagegen bei Ladendiebstählen und Diebstählen insgesamt, bei Fälschungsdelikten und Sachbeschädigung. Insgesamt sei die Zahl der Straftaten in München und auch im 8. Stadtbezirk seit Jahren in etwa gleich. Die Zahl der Einwohner sei in den vergangenen zehn Jahren jedoch um 11,4 Prozent gestiegen. Da könne man sich im Vergleich zu anderen Großstädten in München zu Recht weiterhin sehr sicher fühlen.
Trickdiebe unterwegs
Rodinger warnte vor Trickbetrügern, die als angebliche Enkel, falsche Handwerker, vorgebliche Wasserableser oder seit neuestem sogar als falsche Polizeibeamte unterwegs sind und vor allem ältere Menschen "mit fiesesten Mitteln" um ihr Erspartes bringen. "Diese Trickbetrüger agieren leider sehr professionell und lassen nicht mehr locker, sobald sie eine gewisse Arglosgkeit oder sogar Zahlungswilligkeit bei ihren Opfern erkennen", sagte Rodinger. Er appellierte an die Bürger, mit ihren Eltern oder Großeltern zu reden und sie zu gesundem Misstrauen anzuhalten. So wie es Anfang April eine 86-jährige Frau in der Guldeinstraße gezeigt hatte. Sie bekam kurz vor Mitternacht den Anruf einer falschen Kriminalbeamtin, die ankündigte, wegen angeblich offen stehender Fenster zu kommen. Die Frau schöpfte sofort Verdacht und legte auf. "Manchmal erscheint in solchen Fällen die Telefonnummer 089/110 auf dem Display, um einen polizeilichen Anruf vorzugaukeln", informierte Rodinger. Diese Nummer könne jedoch nur durch Manipulation erscheinen – am Apparat seien dann immer Trickbetrüger, niemals die Polizei.
91 Verkehrsunfälle mit Personenschaden verzeichnet die Stadtbezirks-Statistik für das Jahr 2016, es wurden 39 Radfahrer verletzt. Eine Schülerin, die auf dem Radweg an der Ganghoferstraße in falscher Richtung fuhr, wurde von einem abbiegenden Autofahrer angefahren und leicht verletzt. Rodinger mahnte zur Vorsicht vor Abbiege-Unfällen. Dauerthema seien auch die "Ablenkungsunfälle", bei denen Verkehrsteilnehmer mit Smartphones und Kopfhörern vom Geschehen abgelenkt sind. Mitte April wurde ein Fußgänger in der Trappentreustraße schwer verletzt, der mit dem Handy am Ohr und Alkohol im Blut hinter einem Bus plötzlich auf die Fahrbahn trat und von einem Auto erfasst wurde.
Schließlich lobte Rodinger die Wiesn-Anwohner für ihr großes Verständnis für die verstärkten Kontrollen rund um die Festwiese.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH