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Vom Bergwerk bis zur Sonnenuhr

Virtuelle Rundgänge im Deutschen Museum deutlich erweitert

Los geht's: Wer sich auf virtuelle Tour durch das Deutsche Museum begeben will, kann aus den Abteilungen auswählen. (Bild: Deutsches Museum)

Das Deutsche Museum hat seine virtuellen Rundgänge deutlich erweitert: Jetzt kann man online alle geöffneten Ausstellungen auf der Museumsinsel besuchen und auch am Bildschirm durch einige Bereiche schlendern, die derzeit wegen der Modernisierung geschlossen sind.

Frei bewegen

In Corona-Zeiten können viele Menschen nicht reisen und deshalb nicht selbst auf die Museumsinsel kommen. Deshalb sind digitale Ausstellungsangebote derzeit noch wichtiger als bisher. Das Deutsche Museum hat gerade seine virtuellen Rundgänge erheblich erweitert und überarbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Künftig können alle derzeit geöffneten Ausstellungen der Museumsinsel rund um die Uhr im 360-Grad-Modus erkundet werden. Dazu gibt es eine Fülle von Texten, Filmen und Audioinformationen zu einzelnen Exponaten. Mit dem heimischen PC, dem Tablet oder Smartphone kann man sich frei im gesamten Museum bewegen – so als wäre man direkt vor Ort. Zusätzlich kann man hier auch Ausstellungen erleben, die wegen der Modernisierung des Hauses derzeit nicht zugänglich sind – von Raumfahrt bis Atomphysik.

Entdeckungsreise durch alle Stockwerke

Der virtuelle Besuch wirkt fast wie ein Live-Rundgang: Im Browser entsteht ein fotorealistischer Eindruck der Ausstellungen. So als würde man tatsächlich in der begehbaren Zelle in der Pharmazie, neben den vielen Original-Flugapparaten in der Historischen Luftfahrt oder dem Unterseeboot U1 in der Meeresforschung stehen. Vom Bergwerk ganz unten bis zum Sonnenuhrengarten auf der Dachterrasse kann man sich über alle Ebenen auf Entdeckungsreise durch das Museum machen. Dabei kann der virtuelle Besucher zu einzelnen Exponaten springen, die ihn besonders interessieren und sich von einem Audioguide durch die Ausstellungen führen lassen.

Besondere Exponate

Die Navigation funktioniert intuitiv: Per Mausklick auf weiß eingeblendete Pfeile lässt sich ein individueller Weg zurücklegen. Neu hinzugekommen sind sogenannte „Points of Interest“ zu einzelnen Objekten. Es handelt sich dabei um Exponate, die einen herausragenden Platz in der jeweiligen Ausstellung einnehmen, wie zum Beispiel der Ewer Maria in der Schifffahrt. Steht man im virtuellen Rundgang neben dem Schiff, liefert der Klick auf das entsprechend angezeigte Symbol nicht nur einen Informationstext, sondern auch eine Audioerklärung und gegebenenfalls ein kurzes Video, bei dem das Exponat noch etwas genauer vorgestellt wird.

"Jederzeit offen"

Generaldirektor Wolfgang M. Heckl freut sich über die fortschreitenden Digitalisierungsprojekte des Museums: „Gerade jetzt, wo viele Besucherinnen und Besucher wegen den Schutzmaßnahmen vor dem Corona-Virus einige Zeit nicht ins Museum kommen konnten, hat sich gezeigt, dass unsere digitalen Angebote unverzichtbar sind und für sehr viel positive Resonanz sorgen. Dank der neuen virtuellen Touren steht die Tür zu unseren Ausstellungen nun für alle Menschen jederzeit offen.“

Zentimetergenaues Modell

Das Digitalisierungsprojekt hat auch einen großen dokumentarischen Wert für das Museum. Denn wenn bestimmte Ausstellungen ab Ende 2021 im Zuge des zweiten Modernisierungsabschnitts geschlossen werden, ist jetzt für immer festgehalten, wie das Deutsche Museum vor dem Beginn der Modernisierung aussah. Die hochauflösenden Aufnahmen für den 3-D-Rundgang liefert ein Scanner der Münchner Hightech-Firma NavVis. Mit ihm wurde das Deutsche Museum dreidimensional mit Lasertechnik vermessen und gleichzeitig mit mehreren 360-Grad-Kameras aufgenommen. Im Anschluss wurden die Daten am Computer zusammengefügt und so ein zentimetergenaues virtuelles 3-D-Modell des Deutschen Museums erstellt.

Die virtuelle Tour kann unter www.virtualtour.deutsches-museum.de gestartet werden.


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