Verschönerungsausschuss Schnaderböckstraße
Bezirksausschuss will Umgestaltung in die Hand nehmen
Die Schnaderböckstraße kennen die wenigsten im Stadtteil namentlich. Das ist die kleine Straße zwischen Guldein- und Westendstraße, die an der Grundschule vorbeiführt. Hier parken Autos, morgens herrscht während der Schulzeit reger Hol- und Bringverkehr und etliche Fahrräder, Roller und andere Gefährte lehnen an den Pollern und Absperrketten. Zwar ist die Schnaderböckstraße als Spielstraße ausgewiesen, genutzt wird sie von spielenden Kindern jedoch kaum. Immer wieder wünschen sich die Stadtteilbewohner der Schwanthalerhöhe hier Verbesserungen. Von zusätzlichen Pollern, die das Beparken der schmalen Gehwege verhindern sollen, bis hin zur komplett autofreien Straße – viele Vorschläge lagen hierfür schon auf dem Tisch.
Nun will der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) die Sache federführend in die Hand nehmen. Im Rahmen des Programms „Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Stadt“ und mithilfe des dafür vorgesehenen Budgets soll die Schnaderböckstraße umgestaltet werden. Voraussetzung dafür ist, dass im BA ein eigener Ausschuss gebildet wird.
Keine extra Poller
Neuerlichen Anlass dafür, dass sich die Lokalpolitiker im BA Schwanthalerhöhe mit der Schnaderböckstraße befassen, ist ein jüngst eingetroffener Bürgerantrag. Darin beklagt wird wieder, dass die Autos in der Schnaderböckstraße „regelhaft so nah am Zaun bzw. an der Hauswand der Schule“ parken, dass die Grundschüler „den Gehweg auf ihrem Schulweg entweder nur erschwert oder gar nicht nutzen können". Daher müssten die Schüler von der Gehbahn auf die Fahrbahn der Schnaderböckstraße ausweichen. Der Lösungsvorschlag: Im Bereich der Querparkplätze sollte „mit geringem finanziellen Aufwand mittels Pfosten und Kette oder anderen geeigneten Maßnahmen ein Mindestabstand zu Zaun bzw. Hauswand gesichert“ werden.
Bereits in der Bürgerversammlung 2018 hatten die Stadtteilbewohner mehrheitlich für zusätzliche Poller gestimmt. Diese in die kleine Straße einzubauen, lehnte das Baureferat jedoch ab und verwies darauf, dass in der Schnaderböckstraße eine sogenannte Mischfläche bestehe. Diese sollte von Fußgängern, Fahrzeugen und spielenden Kindern gleichermaßen genutzt werden. „Gemäß den Erfahrungen des Baureferats werden Poller, an Örtlichkeiten wie diesen, immer angefahren und es kommt, da der schiefe Poller in die Gehbahnfläche ragt, zu einer weiteren Verengung oder zu einer Gefährdung der Fußgänger“, erklärt die Behörde damals. Wieso in der kleinen Straße, in der bereits Pfosten und Ketten das Straßenbild prägen, keine zusätzlichen Poller angebracht werden können, kann man im BA 8 nicht recht nachvollziehen.
Bürgerpartizipations-Projekt starten
Eine Arbeitsgruppe, gebildet aus Mitgliedern des BA 8 soll nun die Umgestaltung der Schnaderböckstraße antreiben, dazu entschied sich das Gremium einstimmig. „Die Gelder für „Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Stadt“ müssten wir heuer noch beantragen“, mahnt BA-Chefin Sibylle Stöhr (Die Grünen). Maximal 10.000 Euro stellt die Stadt für ein Bürgerpartizipations-Projekt im Viertel zur Verfügung, wenn sich der BA zusätzlich mit 25 Prozent an den gesamten Projektkosten beteiligt. Um das Geld zu bekommen, muss jedoch ein Konzept eingereicht werden. Dies sei „nicht ohne Aufwand“ weiß Ingomar Thaler von der Geschäftsstelle, zuständig für die Bezirksausschüsse im Süden Münchens. Wie sollen die Bürgerbeteiligungen aussehen? Welchen Zeitplan kann man veranschlagen? Fragen, mit denen sich künftig der „Verschönerungsausschuss Schnaderböckstraße“ beschäftigen wird. In der November-Sitzung will der BA 8 entscheiden, ob man sich als „Ausschuss“ oder als „Arbeitsgruppe“ formiert, um die Gesamtüberplanung der Schnaderböckstraße anzugehen.
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