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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Unfallzahlen steigen
CSU sieht Fraunhofer-Versuch als gescheitert an
Die grundsätzliche Beibehaltung der Fahrradwege in der Fraunhoferstraße ist aus Sicht der CSU-FW-Fraktion im Stadtrat ein Fehler. Der kompromisslose Umbau mit zwei Fahrradwegen sei dreifach gescheitert:
• Die Anwohner sind unzufrieden und die Geschäfte vor Ort leiden.
• Die Verkehrsleistung ist gesunken: es gibt 15% weniger Fahrzeuge (von 13.000 auf 11.000 pro Tag) und sogar 20% weniger Fahrradverkehr (von 3.500 auf 2.800 pro 8 Stunden) auf der Strecke. Zudem ist der Trambahnverkehr gestört.
• Die Verkehrssicherheit ist gesunken: statt 9,5 Unfälle auf 12 Monate bei 100 % Verkehr vorher, sind es nun 8 Unfälle in 12 Monaten. Bei um 20 % gesunkener Verkehrsleistung beim Verkehrsmittel Fahrrad dürften es eigentlich nur noch 7,5 Unfälle sein, so die CSU.
Belastung hat zugenommen
Alle bisherigen Versuche von Grün-Rot, die genannten Probleme in den Griff zu bekommen, haben nicht funktioniert. Die Lieferzonen im Umfeld werden nicht angenommen und sind ständig zugeparkt, es fehlen nach wie vor Kurzparkzonen für Kunden und zur Anlieferung werden nun im Einzelfall Falschparker toleriert. Zudem neigen manche Autofahrer vermehrt zu überhöhter Geschwindigkeit und die Lärmbelastung hat zugenommen, so die Kritik.
Die CSU-FW-Fraktion habe einen konstruktiven Gegenvorschlag unterbreitet, nämlich die Verlegung des Fahrradverkehrs von der bereits von Trambahn und Kfz genutzten Fraunhoferstraße in die Corneliusstraße. Darüber hinaus sollte die Fraunhoferstraße mit Grünflächen, Freischankflächen, Lieferzonen, Kurzparkzonen und Anwohnerparken neugestaltet werden.
"Vor Ort sorgt es für Unmut"
„Die aktuelle Regelung ist keine gute Lösung", so CSU-Fraktionsvorsitzender Manuel Pretzl. "Durch die sogenannten Pförtnerampeln, die nötig sind, um die Trambahn halbwegs durchkommen zu lassen, verliert in Zukunft jeder Autofahrer viel Lebenszeit – bei fünf Fahrten in der Woche sind das im Jahr bis zu 1,5 Tage. Außerdem sorgt die momentane Verkehrsraumaufteilung vor allem bei den Geschäftsleuten vor Ort für Unmut."
„Gerade mit Blick auf die Verkehrssicherheit und die Vision Zero macht die aktuelle Regelung keinen Sinn", ergänzt Stadträtin Veronika Mirlach. "Die Zahlen zeigen, dass die Sicherheit mit der Neuregelung nicht gestiegen ist. Deswegen muss der Fahrradverkehr in eine eigene Straße verlegt werden, nämlich die Corneliusstraße. Diese mündet auch direkt auf den Altstadtring und sogar in die Altstadtquerung über die Herzogspitalstraße."
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