„Umlenken“ verstetigen
Blaue Plattform soll wieder aufgebaut werden
Die markante blaue Fläche an der Ecke Kazmairstraße / Kiliansplatz blieb im vergangenen Herbst 2023 von kaum einem Stadtteilbewohner unbemerkt. Unter dem Namen „Umlenken“, der in großen gelben Lettern auf dem Stahlturm angebracht war, konnten Bürger hier kostenfrei ihr Rad warten, aufpumpen und an Workshops rund ums Thema Fahrrad teilnehmen. Das temporäre Projekt wurde Ende Oktober wieder abgebaut. Nun setzen sich Organisatoren wie auch der örtliche Bezirksausschuss für eine Verstetigung des Projekts ein. Die Macher von „Umlenken“ sprachen u.a. wegen eines Zuschusses beim BA vor.
„Das Projekt ist gut angekommen“, bestätigt der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) und bedankt sich bei den Organisatoren für ihr Engagement. „Umlenken – Räder pflegen statt Gas zu geben“, so lautete von Anfang September bis Ende Oktober 2023 das Motto an der „blauen Ecke“. Die Stelle an der Kazmairstraße / Kiliansplatz hat der BA schon lange im Auge und auch bei Bürgerversammlungen der vergangenen Jahre gab es den Bürgerwunsch, die Ecke umzugestalten. Etwa durch Entsiegelung und Begrünung sollte die Aufenthalts- und allgemeine Lebensqualität für die Stadtteilbewohner nachhaltig verbessert werden. Dort, wo die Kazmairstraße eine Kurve macht und Autofahrer zum Abschneiden des Weges verlockt, wollte der BA eine städtebauliche neue Lösung. Der 2021 gestellte Antrag aus dem Bürgergremium blieb bislang von der Stadtverwaltung jedoch unbeantwortet. Daher freute man sich, dass im vergangenen Herbst eine Initiative junger Leute, darunter die Architekten Matteo Pelagatti und Eugen Happacher, „Umlenken“ im Rahmen des Mobilitätskongresses im Westend umsetzten. Zumindest so lange bis eine bauliche Umgestaltung von der Stadt angegangen wird, könnte „Umlenken“ sogar länger eine gute Lösung für die Ecke Kazmairstraße / Kiliansplatz darstellen, so befand man im BA und verabschiedete daher einen entsprechenden Antrag auf Verstetigung des Projekts.
Förderer gesucht
Damit das „Reparaturufer“, wie die Macher die blaue Fläche nennen, wieder aufgebaut und in Betrieb genommen wird, braucht das Team jedoch Geld. 29.600 Euro fehlen laut Berechnung der Initiatoren noch, um die Plattform während der „Schani-Saison“, von April bis Ende Oktober, wieder in Betrieb zu nehmen. Zwar hat man die Stahlbrüstung schon, und auch die Kosten für die Planung braucht man nicht noch einmal auszugeben. Aber es fehle Geld, um Material instand zu setzen bzw. zu erweitern, für die Beauftragung von Zimmermännern oder auch die Organisation von Veranstaltungen. „Klar ist, dass der BA keine 29.600 Euro für das Projekt ausgeben kann“, erklärte BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr den Projektmachern, als sie beim Gremium vorsprachen. Man wolle das Projekt jedoch gern unterstützen und eventuell andere Fördermöglichkeiten aufzeigen.
Vielleicht könnten dann bei Wiederaufnahme des Projekts auch einige Verbesserungen, die im BA angeregt wurden, Eingang in die Umsetzung finden. So fiel etwa während der vergangenen Projektlaufzeit auf, dass der Boden der blauen Fläche, mit Latten und Rillen, sich eigentlich nicht gut eigne, um hier Räder zu reparieren. Kleine Schräubchen und Ventile, die zwischen die Bretter fielen, seien nämlich nicht mehr zu bergen gewesen. Und auch den „Turm“, der z.T. als Klettergerüst missbraucht würde, bräuchte es eventuell bei einer Wiederbelebung des Projekts nicht.
Am Projekt interessierte bzw. Förderer oder Sponsoren können unter E-Mail: umlenken.munich@hotmail.de Kontakt zum Projektteam knüpfen.
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