Über Grenzen hinweg
Das inklusive "Köskival" ist offen für alle
Das "Köskival" steigt diesen Sommer zum dritten Mal unter dem Motto: Da kann ja jeder kommen. Der Kunstraum Kösk an der Schrenkstraße 8 lädt zum inklusiven Festival und zur gleichzeitigen Werkschau der inklusiven Kunst- und Kulturszene ein, für alle, die weit und bunt denken. Ob mit oder ohne Behinderung: Jeder kann dabei sein. Gelebte Inklusion findet hier statt, in Form eines offenen, partizipativen, modularen und sich gegenseitig befruchtenden Kunst- und Kulturfestivals über Grenzen hinweg: der Sparten, der körperlich, geistig oder seelischen Verfasstheiten, der Generationen, der Kulturen. Es lebt von seiner Offenheit für alle Akteure sowie auch von größtmöglicher Flexibilität während der Festivalzeit. Neue Projekte können entstehen und werden in das Programm eingewoben.
Als Intro findet am Samstag, 29. Juni, ab 18 Uhr eine Kleidertauschparty statt. Nach dem Motto „Konsum macht Spaß und kostet nix“ kann jeder gebrauchte Kleidung mitbringen und sie eintauschen, und zwar gegen die Kleidung der anderen Teilnehmer und den Bestand, den die Initiative „Kleidertausch im Exil“ das ganze Jahr über gesammelt hat. Die mitgebrachte Kleidung soll in einem guten Zustand und gewaschen sein. Mitbringen und mitnehmen kann man, soviel man will. In Vorbereitung zur Parade „Behinderung ist Rebellion“ am 4. Juli besteht die Möglichkeit, auf mitgebrachte oder getauschte Kleidung Motive der Parade zu siebdrucken: Käptn Wheelchair, den Elefanten, Behinderung ist Rebellion oder einfach nur das „Ö“. Beim "Postapokalyptischen Workshop mit Paula" können die Teilnehmer Schmuck oder andere Kunstwerke aus gestelltem Material wie kaputten Elektrogeräten, bunten Alltagsabfällen und anderen Resten der menschlichen Zivilisation herstellen und dann bei der Parade und Modenschau zur Schau stellen.
Behinderung ist Rebellion
Am 4. Juli um 18 Uhr startet dann die Parade "Behinderung ist Rebellion" mit der Express Brass Band, die Route wird noch bekannt gegeben. Käptn Wheelchair alias Maximilian Dorner ruft zur Rebellion auf: „Behinderung ist Rebellion – Wir sehen unverschämt gut aus. Wir rebellieren gegen das Mittelmaß. Wir sind anders, wir rollen, wir sprechen anders, wir fühlen anders, wir denken anders. Und trotzdem sind wir nur so anders wie alle anderen auch. Rebelliert mit!“ Mit Performances von Abart (www.abart-performance.org), Kunstaktionen und viel Musik geht’s ins Kösk – direkt auf den Laufsteg. Hier lautet die Devise: Nicht was wir anhaben zählt. Nicht wie wir gesehen werden zählt. Einzig zählt, wer wir sind, ob mit oder ohne Einschränkung. Verschiedene Modedesigner aus aller Welt zeigen ihre Kollektionen.
Offene Bühne
Im Anschluss gibt es die „Offene Bühne mit Alles“: Alle sind willkommen. Jeder hat nicht mehr als sieben Minuten Zeit, das Publikum zu begeistern. Ob singend, sprechend, tanzend oder gebärdend – Hauptsache "Wow"! Mit dabei sein wird Catwalk-Trainer Jan Heidger. Er wird zeigen, wie man mit High Heels am besten rollen, stolpern und laufen kann. Konzipiert und moderiert wird die Show von Susanne Plassmann und Maximilian Dorner alias Suzie Diamonds & Käptn Wheelchair.
Vom 4. Juli bis 3. August und vom 12. bis 29. September gibt es dann im Kösk ein abwechslungsreiches, künstlerisch inklusives Veranstaltungsprogramm: offenes Atelier "Ortswechsel", Workshops, Ausstellungen, Modenschau, Open Stage, Oll Inklusiv, Filme, postapokalyptischer Upcycling-Workshop, Lesungen, Konzerte, Musik, Performances, Theater, Community-dance und vieles mehr. Das Köskival verabschiedet sich mit einer "Tavolata" am 3. August vor dem Kösk in die Sommerpause und startet wieder am 12. September mit einer Fotoausstellung und weiteren künstlerischen Aktionen.
Auf den Internetseiten www.koeskival.de und www.behinderungistrebellion.de veröffentlichen die Veranstalter fortlaufend das aktuelle Programm.
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