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Statement Geschenke

Sabine Jaschke (Bild: ds)

"Einmal das Christkind sehen"

Sabine Jaschke, VaMuKi e.V.

Den größten Wunsch meines Sohnes, als er etwa vier Jahre alt war, konnte ich leider nicht erfüllen: Er wollte unbedingt das Christkind sehen. Ich erklärte ihm, dass in den Raum mit den Geschenken nur Erwachsene hinein dürfen. Er hatte aber eine tolle Idee: "Und wenn ich mir einen Bart anmale und so tu als wär ich ein ganz kleiner Mann?"

 

"Etwas Schöneres als Kaninchen"

Annemarie Auer, kfd St. Ruper:

Meine drei großen Kinder Magdalena (damals 8 Jahre) Franziska (damals 6) und Korbinian (damals 3) wünschten sich zu Weihnachten drei kleine weiße Kaninchen. Sie hatten aber nicht mit dem Christkind gerechnet, das ihnen zum Heiligen Abend prompt einen Brief geschrieben hatte. Leider konnte es den Wunsch nicht erfüllen, da sie etwas viel Schöneres im Sommer bekommen sollten, das auch etwas Platz benötigte, und somit keine Hasenställe mit Kaninchen einziehen konnten, nämlich ein kleines Geschwisterchen. Die Freude war riesig. Heute ist Johannes dreizehn Jahre alt, aber immer wieder wird die Geschichte mit dem Weihnachtsbrief gerne von allen erzählt.

 

"Das hat mich sehr berührt"

Klaus Kathke, Lehrer Carl-von-Linde-Realschule:

Das überraschendste Geschenk war ein Fotobuch, das mir eine zehnte Klasse über unsere Absschlussfahrt nach Kroatien gemacht hat. Es war eine Internationale Klasse mit Schülern aus zwölf verschiedenen Nationen. Jeder hat mir noch eine kleine Widmung hinein geschrieben. Sie haben es mir geschenkt, nachdem sie schon ihren Abschluss in der Tasche hatten und eigentlich gar nicht mehr an die Schule und mich hätten zurückdenken müssen. Das hat mich damals sehr berührt. Das Fotobuch ist mir vor kurzem wieder in die Hände gefallen. Da setzt man sich hin, blättert und denkt: alles richtig gemacht.

 

"Weihnachten bei uns zuhause war wunderschön"

Andreas Lackermeier (Jahrgang 1959), Kirchenverwaltung St. Rupert und Schwanthalerhöher Dreigsang

Der Heilige Abend bei uns zu Hause war wunderschön! Trotz einfachster Verhältnisse, in einer 55 Quadratmeter großen Genossenschaftswohnung, ohne Zentralheizung und Warmwasserversorgung, war es für uns das schönste und beschaulichste Fest! Wenn wir zu sechst, meine Eltern, wir drei Kinder und unsere Oma am Heiligen Abend unterm Christbaum saßen, die überschaubaren Geschenke öffneten und den Christbaum, mit echten Wachskerzen, bestaunten, war das unbeschreiblich ergreifend. Das kleine, aber liebevoll gestaltete Kripperl unterm Baum nicht zu vergessen.

Unser Papa las das Weihnachtsevangelium vor, danach sangen wir gemeinsam Weihnachtslieder. Als Abendessen gab es Würste und Sauerkraut. Ein unbeschreiblicher Duft nach Würst‘ und Sauerkraut lag in der Luft. Heiliger Abend ohne diese Gerüche war für uns unvorstellbar!

Zum Heiligen Abend gehörte natürlich auch der Kirchgang zur Christmette in St. Rupert. Am Ende der Christmette, in der nur vom Christbaum erleuchteten Kirche, das schönste Weihnachtslied der Welt: „Stille Nacht, heilige Nacht“, zu singen, war die absolute Krönung des Heiligen Abends.

In meiner eigenen Familie haben meine Frau und ich immer versucht, diesen Zauber und Sinn des Weihnachtsfestes, die Geburt Christi, auch unseren Kinder zu vermitteln. Auch bei uns gab und gibt es nur einen echten Christbaum mit Wachskerzen, Würst‘ und Sauerkraut zum Abendessen. Auch ich lese das Weihnachtsevangelium vor und wir singen gemeinsam Weihnachtslieder. Den Geschenke-Wahnsinn versuchten wir, all die Jahre, immer einigermaßen im Zaum zu halten.

Als unsere Kinder, ein Sohn und eine Tochter, schon größer waren, schlugen sie einmal Fondue als Abendessen vor. Der Vorschlag wurde auch umgesetzt, mit dem Ergebnis, dass es bei dem einmaligen Versuch geblieben ist. Wie gesagt: Der Duft von Würst‘ und Sauerkraut gehört zum Heiligen Abend wie das Amen in der Kirche!

Heute, unsere Kinder sind erwachsen und aus dem Haus, feiern wir trotzdem das Weihnachtsfest, den Heiligen Abend, nach wie vor gemeinsam. Es hat sich nichts geändert. Der Christbaum mit echten Kerzen, das Vorlesen des Weihnachtsevangeliums und gemeinsam singen, der Duft nach Würst‘ und Sauerkraut, der Besuch der Christmette in St. Rupert und nicht zu vergessen die Weihnachtskrippe. Alles hat seinen Sinn und Zauber behalten.

Wenn ich mit meinen Kinder zur Christmette nach St. Rupert gehe und wie jedes Jahr, in der nur vom Christbaum erleuchteten, Kirche stehe und wir am Ende gemeinsam „Stille Nacht, heilige Nacht“ singen, dann ist für mich Weihnachten – wirklich Weihnachten!

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