"So schnell wie möglich abreißen"
Hoffnung nach der Zwangsversteigerung des Dönerhauses
Über eine Reihe von Antworten auf Anträge aus der diesjährigen Bürgerversammlung vom 4. April freute sich der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) in seiner Juli-Sitzung: "Die Verwaltung hat rasch gearbeitet", lobte Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne). Eine der Antworten betraf den Dauerbrenner Schwanthalerstraße 119, das seit 2005 leer stehende "Döner macht schöner"-Haus. Ein Bürger hatte beantragt, die bröckelnde Fassade auf Kosten des Eigentümers mit einem Gerüst abzusichern. Damit kein Passant von Fassadenteilen getroffen wird, hat die Stadt nämlich schon seit langem die Fußwegabschnitte vor dem Haus in der Schwanthaler- und der Schießstättstraße gesperrt und einen "Notgehweg" auf der Straße eingerichtet. "Die Straße ist verengt, es ist für Fußgänger und Radfahrer gefährlich", hatte der Antragsteller begründet und breite Zustimmung gefunden.
Inzwischen hat das Dönerhaus per Zwangsversteigerung seinen Besitzer gewechselt. Das städtische Referat für Stadtplanung und Bauordnung erklärt in seinem Antwortschreiben, dass die Stadt für die Errichtung eines Sicherungsgerüstes ein "aufwendiges Ausschreibungsverfahren für die Beauftragung" durchführen müsste. Sie werde daher zunächst den neuen Eigentümer auffordern, seiner Sicherungspflicht nachzukommen. Die Absicherung "im Wege der Ersatzvornahme", also auf Kosten des Eigentümers, werde erst dann erfolgen, wenn alle anderen rechtlichen Mittel ausgeschöpft seien.
"Nicht wieder warten"
"Wir können dieser Vorlage ja zustimmen, sie aber auf Wiedervorlage in einem Vierteljahr nehmen", schlug SPD-Sprecher Willy Mundigl dem Bezirksausschuss vor. BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) widersprach: "Wir sollten darauf drängen, dass die Stadt mit dem neuen Eigentümer endlich in die Gänge kommt." Sie selbst habe nach dem Verkauf mit ihm gesprochen und die Auskunft bekommen, er habe sich noch nicht mit dem Objekt befasst.
Auch ihr Stellvertreter Thomas Hofstätter (CSU) war gegen die Wiedervorlage: "Wir sollten mit dem neuen Eigentümer nicht wieder damit anfangen, erstmal drei Monate zu warten." Die Gehwegsperrung sei eine Belastung für die Anwohner. "Wir können anmerken, die Stadt soll darauf drängen, dass der Eigentümer das Gebäude endlich abreißt." Der habe immerhin fast fünf Millionen Euro dafür in die Hand genommen und müsse ja Interesse an einem zügigen Vorgehen haben.
"Wir fordern den schnellstmöglichen Abriss des Gebäudes, damit der Gehweg wieder benutzbar ist", fasste Stöhr die Antwort des Bezirksausschusses auf die Vorlage des Planungsreferats zusammen.
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