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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Skateanlage statt Parkplatz
Bezirksausschuss unterstützt Idee für Donnersbergerbrücke
Lärm, Abgase und Feinstaub sowie parkende Autos dominieren das Areal südlich unter der Donnersbergerbrücke. Aufhalten will sich hier niemand gern. Daran will Architekt Flavio Cucina etwas ändern und stellte jüngst seine Idee vor, wie man das rund 1.000 Quadratmeter große Areal „sanieren und requalifizieren“ könnte. Dabei solle gelten: „Mit wenigen Elementen Positives ins Viertel bringen.“ Im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) zeigte der mit seinem Büro im Westend ansässige Architekt gemeinsam mit Sylvia Gonzales vom Verein Green City, wie aus dem unwirtlichen Ort ein urbaner Freizeitpark werden kann. Zwischen Landsberger- und Trappentreustraße könnte ein Skatepark entstehen, der auch Inlinern, BMX-Fahrern etc. zur Verfügung stehen solle. Dazu könnten Grünelemente wie etwa Hydrokulturpflanzen und Kletterpflanzen für schöneres Ambiente und bessere Luft sorgen. Mit einer besonderen Beleuchtung solle der Skatepark außerdem ausgestattet werden. Der Verein Skateboarding München, mit dem Cucina im Gespräch ist, könne sich die durch die Brücke überdachte Skateanlage an diesem Standort gut vorstellen.
Stadt soll prüfen
Eine Docking-Station, wo kleine Elektrofahrzeuge laden könnten, sieht Cucina am Freizeitpark außerdem vor. Er glaubt: „Die Frage ist nicht, ob wir in der nahen Zukunft auf Elektrizität umstellen, sondern wann.“ Eine Verringerung der Umweltverschmutzung sei zu erwarten. Die Neugestaltung des Geländes unter der Donnersbergerbrücke scheint daher von der reinen Utopie abzurücken. Im BA Schwanthalerhöhe trifft Cucinas Idee auf Interesse. Nur wenige Einwände wurden geäußert. Anja Kaiser (Grüne) etwa zweifelt daran, dass die Luft unter der Brücke sich tatsächlich so sehr verbessern könnte, als dass Kinder und Jugendliche sich dort länger aufhalten sollten. Ulrike Boesser (SPD) sieht neben der Luftbelastung auch die Lärmbelastung als einen großen Teil des Problems für eine Nutzung als Freizeitpark. Selbst wenn zunehmend auf Elektromobilität gesetzt werde, so blieben Tram und Bus, und mit ihnen der Verkehrslärm, auf der Landsberger Straße. Florian Kraus (Grüne) aber verweist darauf, dass die Guldeinschule mit ihrem Sportplatz nur wenige Meter von der vielbefahrenen Kreuzung Landsberger-/ Trappentreustraße entfernt sei: „Das war bislang für niemanden ein Problem.“ Geschlossen votierte das Lokalparlament schließlich dafür, dass Cucinas Idee an die Stadtverwaltung weitergegeben werde, die nun prüfen soll, ob der Entwurf umsetzbar ist.
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