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Singen im "Land der 1.000 Hügel"

Gospelchor St. Lukas war zu Gast beim Kirchentag in Ruanda

Der Gospelchor St. Lukas reiste kürzlich nach Ruanda. Die Frauen der "Tubahumurize Association" begrüßten die Münchner Gospelsänger gemeinsam mit den Näherinnen der bunten Schals. (Bild: Benjamin Rupprecht)

In Ruanda wird Gospelmusik nicht nur gesungen, sondern auch getanzt: Diese Erfahrung durfte der Gospelchor St. Lukas im August auf seiner Reise in das ostafrikanische Land machen. Auf Einladung der presbyterianischen Kirche Ruandas war der Chor zwei Wochen unterwegs, sang in Gottesdiensten und gestaltete den Kirchentag in Rwamagana mit.

Heinrich Bedford-Strohm reiste mit

Privat mit dabei war auch der Ratspräsident der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. "Wenn ich diesen Chor höre, öffnet sich mein Herz für die Botschaft des Gospels", erklärte er in einer Ansprache auf dem ruandischen Kirchentag. "Nicht nur, weil Teile meiner Familie dort mitsingen, sondern weil er eine Inspiration ist. Ich bin stolz, dass der Gospelchor St. Lukas hier in Rwamagana 21 Millionen evangelische deutsche Christen vertritt".

Gerade der Gospelsong "Go tell it on the mountain" bekam im "Land der 1.000 Hügel" eine ganz neue Bedeutung für die 45 Sänger. Wenn auch bei vielen Begegnungen längere Gespräche nicht möglich waren – die Gastgeber sprechen häufig nur die Landessprache Kinyarwanda – begeisterten die Treffen doch beide Seiten durch gemeinsames Singen und Tanzen. So auch bei der Begegnung mit Waisenkindern in Byumba, die von dem deutsch-ruandischen Verein "Wikwiheba" unterstützt werden. Die Kinder empfingen die Gäste aus Deutschland singend und tanzend, bis alle von ihren Stühlen aufstanden und mitfeierten. Das Projekt zeigte eindrucksvoll, wie bereits kleine Hilfen das Leben der Kinder dort maßgeblich verbessern. "Die Hoffnung der Kinder hat uns sehr berührt", so Kristin Holighaus, Sopransängerin im Gospelchor St. Lukas. "Und wir sind glücklich, dass uns die Musik ermöglicht, zu kommunizieren, auch wenn wir nicht die gleiche Sprache sprechen".

Lied in ruandischer Sprache

Auf Musik traf der Chor während der Reise täglich, auch an ganz unerwarteten Orten: So entpuppte sich beim Besuch des Akagera-Nationalparks die einheimische Rangerin Giselle Uwizeye als hervorragende Gospelsängerin, und die Gruppe lernte auf der Safari nebenbei ein Lied in ruandischer Sprache. Das machte eine Woche später das Treffen mit dem "La Sénevé Choir" ("Senfkorn"), Gastgeber des Gospelchores in Kigali, zu einem echten Highlight: Beim Abschlussgottesdienst präsentierte man das Lied "What A Friend We Have In Jesus" gemeinsam – auf Kinyarwanda.

Bunte Schals

Mit Musik empfingen auch die Frauen der "Tubahumurize Association" die Münchner Gospelsänger. Bei dem Projekt für Frauen in Not hatte der Chor im Vorfeld bunte Chorschals bestellt. Die Freude war groß, als die Näherinnen diese feierlich übergeben hatten und im Hof des Vereins mit dem Chor aus Deutschland sangen und tanzten. "Unser Horizont hat sich musikalisch, spirituell, kulturell und menschlich riesig erweitert", freut sich Chorleiter Bastian Pusch. "Wir werden viele Erlebnisse in unsere Weihnachtskonzerte einfließen lassen und so unserem Publikum etwas aus Ruanda mitbringen. Das Motto der geplanten Weihnachtskonzerte 'Come together!', hat sich in Ruanda voll erfüllt."


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