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„Sie leisten große Arbeit“

Unterstützung für Hausaufgabenbetreuung der Bergmann-Schule

Viele Projekte hat der Förderverein der Bergmann-Schule mithilfe großzügiger Spenden schon ermöglicht, darunter die Umsetzung dieser Wandbilder. Carlos Collado Seidel, Vorsitzender des Fördervereins, setzt sich jetzt dafür ein, dass die Hausaufgabenbetreuung weiter finanziert werden kann. (Bild: kö)

Schüler, die sich schwer tun oder mit den Hausaufgaben nicht gut alleine zurechtkommen, erhalten in der Grundschule an der Bergmannstraße 36 Hilfe. Von Montag bis Donnerstag kommen im Durchschnitt zwei bis drei Kinder aus jeder der 17 Klassen zum kostenlosen, nachmittäglichen Hausaufgabenmachen, das von Fachkräften betreut wird. Ermöglicht wird dies durch den Förderverein der Schule, der Spenden für die Finanzierung der Hausaufgabenbetreuung einholt.

Nun aber kürzte der Hauptsponsor seinen jährlichen Zuschuss um 60 Prozent. Obendrein verlangt die Stadtverwaltung Raummiete für die genutzten Klassenzimmer. Für den Verein ergibt sich damit ein Fehlbetrag, der kaum zu stemmen ist. „Ich habe im Oktober 2020 einen Antrag auf Erlass der Gebühren gestellt, der leider abschlägig beschieden wurde“, sagt Carlos Collado Seidel, Vorsitzender des Fördervereins der Bergmann-Schule. Jüngst wandte er sich an den Bezirksausschuss und bat um Unterstützung. „Ich finde, dass Sie eine sehr große Arbeit leisten“, bekräftigt hier Ulrike Boesser (SPD), stellvertretende BA-Vorsitzende. Das Bürgergremium sagte daher einstimmig seine Mithilfe zu.

„Kommt allen zugute“

Seit zehn Jahren kümmert sich der Förderverein um Spenden, welche die Umsetzung verschiedener Projekte für die Grundschule an der Bergmannstraße finanzieren. Er gab das nötige Geld etwa dafür, dass die Bilder an der Außenwand der Turnhalle realisiert werden konnten, initiierte die Verschönerung des Trafohäuschens, das an die Schule grenzt und unterstützt Theateraufführungen oder die Anschaffung von Schul-Tablets. Eines der wichtigen, durch den Förderverein ermöglichten Projekte, ist die Hausaufgabenbetreuung.

„Die Hausaufgabenbetreuung kommt letztendlich allen zugute“, meint Carlos Collado Seidel, der von Anfang an beim Förderverein mitwirkt. „Je besser es den Schülern geht, desto mehr steigt das Niveau in der gesamten Klasse. Und wenn es der Schule im Westend gut geht, strahlt das aufs ganze Viertel aus.“ Großzügige Spenden hätten ermöglicht, dass den Kindern, die es brauchten, eine Hausaufgabenbetreuung unter fachkundiger Begleitung zuteil werden konnte. 10.000 Euro gab eine Firma bislang jährlich an den Verein. „Leider haben wir diesmal nur 4.000 Euro von dem Hauptsponsor bekommen“, bedauert Carlos Collado Seidel. Damit fehlt nun das nötige Geld, um Fachpersonal zu finanzieren. Zusätzlich steht seit Kurzem ein Extra-Posten auf der Jahresabrechnung: Das Schulamt veranschlagt erstmals Miete für die Klassenräume, die für die Hausaufgabenbetreuung genutzt werden.

Bestmöglich unterstützen

Dem Prinzip nach handle es sich bei der Hausaufgabenbetreuung um eine außerschulische Veranstaltung, weswegen die Nutzung der Räume kostenpflichtig sei, so das Argument für die veranschlagte Miete. Trotz Ermäßigungen sind das 1.200 Euro Miete pro Schuljahr. Der BA setzt sich jetzt für den Erlass ein: „In der Grundschule an der Bergmannstraße 36 gibt es eine hervorragende Hausaufgabenbetreuung, die sich in enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften sehr erfolgreich darum bemüht, das Leistungsniveau des Klassenverbandes zu erhöhen und zum Erreichen des Klassenziels beizutragen“, erklärt der BA ans Referat für Bildung und Sport. Man sei dankbar für dieses Engagement und halte es für selbstverständlich, dass solche Initiativen seitens der Landeshauptstadt München bestmöglich unterstützt und gefördert werden. „Insbesondere soll deren Arbeit nicht noch durch das Erheben einer Raummiete belastet werden.“

Das Bürgergremium hält die Hausaufgabenbetreuung für eine wertvolle Bildungsaufgabe und wird vermutlich auch einen Zuschussantrag positiv bescheiden, um die Beschäftigung der Fachkräfte zu sichern. Sponsoren für die Schulprojekte sind jedoch weiterhin gesucht und willkommen.


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