Queren statt parken
Pläne für die Schießstättstraße stehen
Über die Verkehrslage und die Aufteilung des Straßenraums in der Schießstättstraße hat es im Stadtviertel schon viele Beschwerden gegeben. In Bürgerversammlungen wie auch per Bürgerpost an den örtlichen Bezirksausschuss (BA) haben Stadtteilbewohner Verbesserungen gefordert. Nun stehen gleich mehrere Projekte an: Ein Mobilitätspunkt wird geschaffen und Gehwegnasen eingerichtet. Dem BA dauert zumindest die Umsetzung der Gehwegnasen aber zu lange. Zudem hält das Gremium an einer Überquerungshilfe in Form eines Zebrastreifens über die Schießstättstraße fest.
Bislang blockieren parkende Autos einen direkten Zugang zum Einkaufszentrum in der Schießstättstraße. Fußgänger, darunter etwa Besucher mit Kinderwagen oder Rollatoren, sollen langfristig aber leichter über die Schießstättstraße queren können. „Auf beiden Seiten der Straße wird in Höhe der Schießstättstraße 14 der Gehweg vorgezogen“, heißt es im Schreiben des Baureferats an den BA Schwanthalerhöhe. Sechs Parkplätze werden für diese sogenannten Gehwegnasen entfallen. Geplant ist es, zwei Bäume zu pflanzen. Im BA freut man sich grundsätzlich darüber, dass endlich die gewollten Baumaßnahmen anstehen, schließlich hatte man sie schon vor über drei Jahren beantragt. Unzufrieden ist man jedoch über den Zeitplan. Daher fragt das Lokalparlament jetzt bei den Behörden, wieso erst im Frühjahr 2024 mit der Baumaßnahme begonnen werden bzw. wieso vorab keine provisorische Lösung eingerichtet werden kann. Auch will man noch einmal wegen des Zebrastreifens nachhaken, der von vielen Stadtteilbewohnern gewünscht wird.
Dissens über Mobilitätspunkt
Doch die Gehwegnasen sind nicht das einzige, was sich demnächst in der Schießstättstraße tut. Das Mobilitätsreferat (MOR) legte dem BA jüngst die Pläne für insgesamt neun sogenannte Mobilitätsstandorte im Viertel vor. Einer davon wird in der Schießstättstraße sein. Neben einer Informationssteele wird es Zugang zu Carsharing, Abstellflächen für E-Scooter bzw. Roller sowie Abstellplätze für Lasten- und Fahrräder sowie eine Fahrradservicestation geben. Vor allem an der Ostseite der Schießstättstraße (Querparken), zu einem kleinen Teil aber auch auf der Westseite (Längsparken) wird Straßenraum für den Mobilitätspunkt genutzt. 16 Parkplätze werden dafür wegfallen. Die CSU- und FDP-Fraktion im BA 8 wendet dagegen ein: „An der Schießstättstraße hätten wir gerne den Mobilitätspunkt auf der anderen Seite der Straße gehabt“, so CSU-Fraktionssprecher Uwe Trautmann. „Man hätte dann deutlich weniger Parkplätze benötigt, da man nicht Querparkplätze sondern Längsparkplätze abgebaut hätte. Das MOR habe diesen Vorschlag jedoch abgelehnt, so Trautmann: „Als Begründung wurde uns bei der Begehung mitgeteilt, dass die Akzeptanz dann geringer wäre, seitens der Besucher des Schwanthaler Forums.“ Nun aber habe das MOR doch eine Teilfläche auf der Westseite der Schießstättstraße für die Einrichtung des Mobilitätspunktes vorgesehen.
Dass nun die Mehrheit im BA dieser Konzeptfassung zustimmte, bedauert Trautmann: „Insgesamt sind die Mobilitätspunkte richtig und werden von uns begrüßt“, erklärt er. „Man hat jedoch den Eindruck, es geht dem Mobilitätsreferat in erster Linie darum, möglichst viele Parkplätze abzubauen und nicht um mehr Service für die Menschen.“ Schließlich würden für die neun Mobilitätspunkte im Westend insgesamt 68 Parkplätze wegfallen.
Der BA sprach sich mehrheitlich dafür aus, dass die Bauarbeiten an den Gehwegnasen zeitgleich mit jenen für den Mobilitätspunkt, so wie er vom MOR vorgesehen ist, gelegt werden sollen.
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