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„Passgenaue Lösungen“

Schwanthalerhöhe ist REGSA Schwerpunktgebiet

Das Sozialbürgerhaus, das für die Bezirke Laim und Schwanthalerhöhe zuständig ist, beteiligte sich an der Bewerbung zum REGSAM-Schwerpunktgebiet. (Bild: kö)

Welche sozialen Einrichtungen gibt es auf der Schwanthalerhöhe überhaupt? An wen richten sie sich? Bzw. wohin kann man sich mit eigenen Fragen wenden? Viele Stadtteilbewohner kennen die vielfältige Landschaft sozialer, kultureller und gesellschaftsfördernder Vereine, Einrichtungen und Institutionen im eigenen Viertel nur wenig. Daran könnte sich in den nächsten drei Jahren etwas ändern. Denn die Schwanthalerhöhe ist für diesen Zeitraum zum „REGSAM Schwerpunktgebiet“ erklärt worden. Damit wird besondere Aufmerksamkeit auf soziale Herausforderungen im Stadtteil gelegt. Das erklärte Ziel: Nach genauer Analyse darüber, was im Viertel im Argen liegt bzw. wo es Handlungsbedarf gibt, soll gebündelt und mit vereinten Kräften, der vor Ort ansässigen sozialen Einrichtungen und der Lokalpolitik, gehandelt werden. „Passgenaue Lösungen“ will man entwickeln, erklärt REGSAM-Moderatorin Nuria Weberpals bei der jüngst abgehaltenen Auftaktveranstaltung.

Drei Gruppen bewarben sich

Seit etwa zehn Jahren gibt es die Schwerpunktarbeit REGSAM (Regionales Netzwerk für soziale Arbeit in München). Zum ersten Mal aber haben Sozialreferat und REGSAM das Projekt stadtweit ausgeschrieben. Unter vierzehn Bewerbern hat die Schwanthalerhöhe sich durchgesetzt. Die Wahl fiel vor allem deswegen auf den 8. Stadtbezirk, weil bereits die Bewerbung davon zeugte, dass man hier breit aufgestellt ans Werk gehen will. Drei Gruppen bewarben sich gemeinsam: Das Sozialbürgerhaus (SBH) Laim/ Schwanthalerhöhe, der Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe und die Regionale Arbeitsgemeinschaft Soziales (RAGS). In den nächsten drei Jahren wollen sie zusammen mit anderen Einrichtungen aus dem Viertel den Blick auf die Belange der Stadtteilbewohner lenken, wobei der besondere Fokus auf den Bereich der Inklusion gelegt wird.

Angebote werden nicht wahrgenommen

Bei der Auftaktveranstaltung, an der 37 Vertreter verschiedener Institutionen teilnahmen, wurden erste Ideen ausgetauscht. So erklärte etwa Katrin Schindler, Sprecherin für Integration und Inklusion bei RAGS, dass Schwellenängste oft davon abhielten, die vorhandenen Einrichtungen zu nutzen. „Die Nachbarn nehmen bestehende Angebote oft nicht wahr“, so Katrin Schindler. Eine Möglichkeit daran etwas zu ändern: Betroffene Gruppen müssten besser beim Mitwirken zur Problemlösung eingebunden werden. Ursula Liebermann, Leiterin des SBH, führt in ihrem Bereich etliche Fäden zusammen. Die hier gewonnene Erfahrung wolle man gern ins Projekt einbringen. Der BA, vertreten u.a. durch Katharina Jarrah (Linke) Inklusionsbeauftragte im BA, will sich als Bürgergremium für alle Bürgerbelange einsetzen. „Uns geht es auch stark um Menschen mit Migrationshintergrund“, sagt BA-Vorsitzende Sybille Stöhr (Grüne). Schließlich lebten im kleinen Viertel Schwanthalerhöhe 25 Nationen miteinander.

Fürs soziale Miteinander

Eine Basis in Form von Zahlen, etwa zur demografischen Entwicklung auf der Schwanthalerhöhe, gab Anna Riese vom Sozialreferat. Die Statistiken zeigten, dass im Zuge des allgemeinen Bevölkerungswachstums, der für München prognostiziert wird, auch der Anteil der Bürger mit Migrationshintergrund von 32,8 Prozent im Jahr 2017 auf voraussichtlich 35,4 Prozent im Jahr 2040 steigen wird. Ebenso wird das Durchschnittsalter steigen und auch die Anzahl der Menschen mit Behinderung.

Im Stadtbezirk 8 gibt es jetzt schon die Gelegenheit das Feld für ein gutes Miteinander zu bereiten. Auf vielseitige Erfolge blicke man laut Raissa Sharipova von REGSAM bei früheren Schwerpunktgebieten. Zuletzt 2019 war die Nordhaide dran. Mit Flohmarkt und Straßenfest wirkte man hier fürs soziale Miteinander und ein Aktionstag „zu Fuß zur Schule“ machte auf die Jüngsten aufmerksam.

In kleinen Arbeitsgruppen wollen sich die Akteure der Schwanthalerhöhe nun zusammensetzen und erste Ziele sowie mögliche Maßnahmen erarbeiten.


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