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Parklets in eigener Verantwortung

Wie soll Sommer-Projekt nächstes Jahr laufen?

„Parklets“ könnte es auch im nächsten Sommer auf der Schwanthalerhöhe geben. Dann aber sollen die Holzhäuschen eigenverantwortlich von Bürgern betreut werden. (Bild: kö)

Im Stadtbezirk Schwanthalerhöhe wurde das Sommer-Projekt, das für mehr Aufenthaltsqualität und Geselligkeit auf öffentlichem Grund sorgen sollte, zwiespältig aufgenommen. Während sich die einen über das Pilotprojekt und den neu gewonnenen Raum draußen freuten, ärgerten sich andere über die Lautstärke und abendliche Nutzung. Einige Parkplätze am Straßenrand hatten die Organisatoren (Green City e.V. in Zusammenwirken mit der Stadt) für das Projekt mit sogenannten Parklets überbaut – offene Holzhäuschen mit Sitzgelegenheiten, die zum Büchertauschen, Beisammensitzen und auch zum Feiern genutzt wurden. Andere Holzgestelle rahmten Fahrradabstellplätze oder schufen grüne Inseln. Der Stadtrat hatte die „saisonale Umnutzung von Straßenräumen“ als Modellversuch befürwortet. Und auch künftig soll es Parklets geben, wenn die Bürger dies wünschen: „Für die folgenden Jahre wird Anwohnerinnen und Anwohnern die Möglichkeit eingeräumt, auf Antrag eigenverantwortlich in ihrem Wohngebiet ein „Parklet“ einzurichten und zu betreuen“, erklärt das Baureferat mit jüngstem Schreiben an den Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8). Ein entsprechendes Regelwerk mit Nutzungsbedingungen will das Baureferat demnächst dem Stadtrat zum Beschluss vorlegen.

Konzept wird erarbeitet

„Es ist wichtig, dass die Eigenverantwortlichkeit für die Parklets besteht“, findet Sibylle Stöhr (Die Grünen), Vorsitzende des BA 8. „Wenn die Anwohner sich eigenverantwortlich um das Parklet kümmern, dann verhindert das eventuell auch die Partyzone“, so die Hoffnung. Denn besonders in der Parkstraße hagelte es Beschwerden durch Anwohner, die sich durch die Parklet-Nutzung und die damit zusätzlich geschaffene Party-Möglichkeit vor ihrer Haustür gestört fühlten. Anders erging es da den Anwohnern der Tulbeckstraße, die weitestgehend „ihr“ Parklet befürworteten, das mit Sandkasten ausgestattet, vor allem die Jüngsten anlockte.

Wie genau, in welchem Zeitraum und unter welchen Regeln die Parklets wieder ins Viertel kommen können, wird nun erarbeitet: „Das Baureferat wertet derzeit die von einem externen Institut vorgenommene Evaluierung aus und wird in Abstimmung mit dem Kreisverwaltungsreferat und dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung anschließend ein Konzept zum weiteren Vorgehen ausarbeiten“, erklärt das Baureferat. Im Westend trudeln indes jetzt bereits erste Anfragen im E-Mailpostfach des BA 8 ein. „Besser wären Anfragen von Hausgemeinschaften, statt von einzelnen“, meint Sibylle Stöhr. Mehrere wären dann für das Parklet zuständig und sich auch einig über dessen Nutzung. Interessierte können sich unter ba8@muenchen.de beim BA melden.


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