Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind auch im Multikulturellen Jugendzentrum ein Thema. (Bild: Andre Gierth)
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind auch im Multikulturellen Jugendzentrum ein Thema. (Bild: Andre Gierth)
Kein Rassismus. Viel Solidarität: So könnte man die zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen zusammenfassen, die in den kommenden Tagen und Wochen im Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) und im Evangelischen Migrationszentrum (EMZ) im Griechischen Haus stattfinden.
„Das Multikulturelle Jugendzentrum setzt sich schon seit über 50 Jahren für ein offenes und vielfältiges Westend ein", erklärt MKJZ-Leiter Ismail Sahin. So organisiert die Einrichtung auch eine Veranstaltungsreihe im Rahmen der bundesweiten Aktion „Internationale Wochen gegen Rassismus“. Die „Anti-Rassistischen Tage“ beginnen mit einem Tag der offenen Tür am Donnerstag, 15. März, von 15 bis 18 Uhr. Um 17 Uhr beginnt die Vernissage der Ausstellung „Ali ist mein Freund", die dann noch bis Sonntag zu sehen ist. Am Freitag, 16. März, findet von 15 bis 18 Uhr ein „internationaler Kochtag“ statt, danach folgt ein Filmabend zum Thema Rassismus. Am Samstag, 17. März, geht es weiter mit einem internationalen Frühstück und Brunch von 9.30 Uhr bis 15 Uhr. Am Sonntag, 18. März, beschließt ein griechischer Tanzkurs von 14 bis 16 Uhr die anti-rassistischen Tage im MKJZ (Westendstr. 66a).
Das Griechische Haus (Bergmannstr. 46) lädt zum Familien-Kaffeeklatsch gegen Rassismus. Am 15. und am 22. März können Eltern jeweils von 14 bis 16 Uhr im Café Philoxenos mit Eltern unterschiedlichster Herkunft Kaffee trinken und ins Gespräch kommen. Am Montag, 19. März, wird ab 19 Uhr der Dokumentarfilm "Goldene Morgenröte: Eine persönliche Angelegenheit" über die Anatomie einer rassistischen Partei in Griechenland gezeigt.
Der Leiter des Evangelischen Migrationszentrums (EMZ) im Griechischen Haus, Costas Gianacacos, hat noch viele weitere Projekte am Laufen. Was ihm derzeit besonders am Herzen liegt, ist eine Aktion, bei der hochwertiges Olivenöl aus Griechenland solidarisch, nachhaltig und gerecht gehandelt wird. Das EMZ und das Sozialforum München arbeiten dabei mit der griechischen Genossenschaft "SoliExpo" und der deutschen Genossenschaft "SolidariTrade" aus Berlin zusammen.
Der Hintergrund: Griechenland befindet sich nach wie vor in einer tiefen Krise und weite Teile der Bevölkerung leiden. Obwohl das Olivenöl aus Griechenland für seine Qualität bekannt ist, können die Produzenten kaum von ihrer Ernte leben. Der Gewinn geht an die griechischen und die internationalen Händler. SolidariTrade hat das Ziel, kleine Bauern und Kooperativen zu unterstützen, damit sie faire Preise für ihre Produkte bekommen.
Nach erfolgreichen Verkaufsaktionen in Bochum und Berlin kommt das hochwertige Olivenöl aus Daras (Messinia) nun auch nach München. Angeboten werden 5-Liter-Kanister zum Preis von 50 Euro und 1-Liter-Flaschen zum Preis von 12 Euro. Darin ist ein Solidaritätszuschlag von einem Euro pro Liter enthalten. Dieser geht an die Flüchtlingshilfe auf Lesbos, für die sich Costas Gianacacos schon seit Jahren engagiert. Alle, die dieses Olivenöl kaufen möchten, bestellen es vorab online und holen es dann am Samstag, 24. März, von 12 bis 18 Uhr im Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) ab.
Bei der Abholung erhalten alle Käufer auch Informationen über die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Griechenland. Bei Live-Musik und griechischen Spezialitäten kann man auch mit den Produzenten ins Gespräch zu kommen. Bestellt wird über die Homepage http://solidaritrade.de. Auf dieser Seite stehen viele Hintergrundinformationen und die Preisgestaltung wird detailliert aufgeschlüsselt. Bestellt werden kann auch per Mail an pavlos-delkos@web.de oder costas@gianacacos.de.
Eine weitere Aktion wird fortgesetzt: Das EMZ im Griechischen Haus ist erneut an einer Sammelaktion mit Hygiene-Artikeln beteiligt. Costas Gianacacos: "Im vorigen Jahr sind wir, dank Ihrer Hilfe, liebe und geehrte Spenderinnen und Spender, in Griechenland tätig gewesen: Im Mai und Juni haben wir mit den gesammelten Geldern das Gesundheitszentrum in Xarakas (Bezirk Heraklion) mit einem Transport von Hygiene-Artikeln und Medikamenten und im Juni und September die Unterkunft Aghia Eleni in Ioannina mit dem Kauf vom Kinderwägen und spezieller Kindernahrung unterstützt. Im Mai haben wir Frau Kyriakakou in München zu einem Vortrag zu Besuch gehabt und sie schilderte uns die Situation und die Probleme vor Ort. Es gibt immer viel zu tun!"
Dringend benötigt werden wieder Hygiene-Artikel für Frauen und für Kinder, nämlich Feuchttücher, Cremes, Nahrungsmittel für Babys, Zahnpasta und Zahnbürsten, Seifen, Shampoos, Desinfektionsmittel für Hände und Haut – solche Artikel sind in Griechenland sehr teuer! Sachspenden werden bis zum 27. März im Café Philoxenos (Bergmannstr. 46) angenommen, Dienstag bis Freitag von 16 bis 21 Uhr.