Nochmal zählen
Behörde prüft Bürgerwunsch erneut
Die Westendler wünschen sich schon seit einigen Jahren eine Ampel oder zumindest einen Zebrastreifen über die Ganghoferstraße auf Höhe der Anglerstraße. Das Mobilitätsreferat (MOR) als die zuständige Behörde sieht für eine solche Überquerungshilfe bislang nicht die notwendigen Voraussetzungen geben. Doch weil man im Westend nicht locker lässt und kürzlich auch bei der Bürgerversammlung wieder ein entsprechender Antrag von den Stadtteilbewohnern verabschiedet wurde, will das MOR nochmal prüfen und bietet eine erneute Verkehrszählung an.
Fußgänger, die die Ganghoferstraße Richtung Bavariapark überqueren wollen, müssten korrekterweise die Bedarfsampel am Georg-Freundorfer-Platz nutzen. Und weil diese Ampel eigentlich nahe der Anglerstraße gelegen ist, führt die Behörde dies auch als eines der Argumente ins Feld, wenn die Bürger aus dem Westend ihren Wunsch nach einer sicheren Überquerungsmöglichkeit auf Höhe der Anglerstraße formulieren. Für die Stadtteilbewohner liegt aber die Einschätzung anders: Der direkte Fußweg zur Schnecke und zum Bavariapark führt an der Anglerstraße über die Ganghoferstraße und wird viel genutzt. Es sei sogar „der Hauptübergang zum Park und zur Wies’n“, betonte nun kürzlich ein Antragsteller bei der Bürgerversammlung. „Dies ist doch ein wichtiger Punkt, um diese Gefahrenstell zu entschärfen“, argumentierte der Mann. Für seine Ausführung gab es bei der Bürgerversammlung breite Zustimmung und sein Antrag wurde, obwohl der Behörde bereits gleichlautende Anträge vorliegen, noch einmal verabschiedet.
„Unter realen Bedingungen“
Auch der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) hat sich in der Vergangenheit mehrfach für eine sogenannte sichere Überquerungshilfe über die Ganghoferstraße stark gemacht. Bislang aber wurde keine Maßnahme veranlasst, weil nach Einschätzung der Behörde dafür keine Notwendigkeit bestand. Das Mobilitätsreferat (MOR) erklärt aber, dass die Prüfung zum geforderten Zebrastreifen über die Ganghoferstraße noch laufe. In einem jüngst an den BA gerichteten Schreiben erklärt die Behörde: „Grund dafür ist, dass auch aktuelle Zählungen aus den Monaten Januar und Februar 2023 nicht die Verkehrsstärken ergeben haben, die nach den Richtlinien für die Anlage von Fußgängerüberwegen erforderlich sind.“ Nach Rücksprache mit dem Bezirksausschuss habe man vereinbart, im Juni noch einmal zu zählen, da dann auch der witterungsbedingte Freizeitverkehr (z.B. zum Biergarten) mit erfasst werden kann. Diese Zählung will man nun abwarten und dann noch einmal entscheiden, ob doch genug Fußgänger über die Ganghoferstraße queren, als dass eine Überquerungshilfe gerechtfertigt wäre.
Der BA bittet nun aber darum, dass wenn die Zählung stattfindet, zu einer „normalen“ Zeit gezählt werde. Man solle die Passanten nicht in den Ferienzeiten erfassen, sondern „unter realen Bedingungen“ zählen. Da es bei der Überquerung der Ganghoferstraße auf Höhe Anglerstraße v.a. um die Sicherheit von Kindern geht, die hier z.B. auf dem Schulweg sind, schlägt der BA etwa eine Uhrzeit am Morgen vor, wenn die Schüler unterwegs sind.
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