Nicht mehr Flüchtling, sondern...
Integration: Fotoausstellung im Kösk
Die Fotoausstellung „keine Flüchtlinge mehr“ von Max Kratzer stellt die Frage, ob Integration sichtbar werden kann. Gezeigt werden Fotos von Menschen, die als Flüchtlinge in den letzten sieben Jahren nach Deutschland kamen – nun aber keine mehr sind. Der Münchner Fotograf Max Kratzer hat seine Protagonisten in den letzten Jahren im Rahmen von Fotoworkshops der Refugio Kunstwerkstatt begleitet und fotografiert.
Wie lange brauchen Menschen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, um sich hier zu integrieren? Wie sieht das aus? Schaffen die das?
Vor sieben Jahren begann das Fotoworkshop-Projekt „Status“, eines von vielen Angeboten der Refugio Kunstwerkstatt für jugendliche Flüchtlinge. Damals war die Zahl der Erstantragsteller auf einem historisch niedrigen Punkt in Deutschland. Im Laufe der Jahre entstand ein umfangreiches Archiv an Portraits und Bildern aus diesen Workshops, teilweise nahmen die Teilnehmer das Angebot über Jahre hinweg wahr.
Start vergleichbar
Fünf dieser Portraits wurden 2016 neu inszeniert. Ihre Startsituation ist vielleicht vergleichbar, und wo sie heute stehen, soll ihre private Angelegenheit bleiben. Doch so viel sei gesagt: Sie sind heute alle eigenständige Teile unserer Gesellschaft, die sich ihren Platz geschaffen haben – oder sind im Begriff das zu tun.
Allein diese fünf Menschen sind im Laufe der Zeit Unternehmer, erfolgreiche Musiker, entlassene Strafgefangene, Schulabbrecher, die es nochmal auf dem zweiten Bildungsweg versuchen, Familienväter, freiwillige Rückkehrer und Lehrlinge und vieles mehr geworden. Nur als eines sehen sie sich jetzt nicht mehr: Flüchtlinge.
Max Kratzer studierte Fotodesign an der Hochschule München. 2014 erhielt er den Alfred Fried Photography Award für "Status - Your message to the universe”.
Zu sehen sind die Portraits vom 4. bis 9. Juli im Kösk (Schrenkstraße 8), Vernissage ist am Montag, 3. Juli, ab 19 Uhr.
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