Demnächst startet „Kunst im Quadrat“ auf der Theresienwiese. Auf die Beine gestellt haben das Projekt (von links): Andreas Alt und Matthias Weinzierl (Glockenbachwerkstatt), mit Andrea Huber (Kösk) und Clara Holzheimer (Luise). Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe entschied mehrheitlich das Projekt zu bezuschussen. (Bild: Andrea Huber)
Verschiedene Kunst-Projekte sind für den Sommer in Planung, für einige davon hat der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) bereits vor Wochen seine Unterstützung zugesagt. Als es nun in der jüngsten Sitzung des Lokalparlaments um die konkrete Verabschiedung der Zuschüsse ging, war man sich aber doch nicht mehr in allem Punkten einig. „Fast die Hälfte unseres Jahresbudgets haben wir in den letzten beiden Monaten für nur eine Gruppe, nämlich die Künstler, ausgegeben“, sagte Uwe Trautmann (CSU) und mahnte zur Zurückhaltung. Der BA könne nicht alleine dafür aufkommen, was durch Corona an Einbußen für die Künstler im Viertel entstanden sei. Auch sei man verpflichtet andere Gruppen und Initiativen zu fördern. Trautmanns Appell: „Keine zusätzlichen Budgetzusagen für Künstler.“ Andernfalls mache sich der BA handlungsunfähig, weil ihm das Geld ausgehe. Gegenwind kommt vor allem von den Grünen. Hier ist man der Ansicht, dass jetzt nicht die rechte Zeit zum Sparen sei.
„Eben weil wir die letzten Jahre sparsam waren, können wir jetzt bezuschussen“, meint Florian Kraus (Die Grünen), Vorsitzender des Unterausschusses Budget und Finanzen. Gerade jetzt, wo viele den Urlaub zu Hause verbrächten, sollte man dafür sorgen, dass im Viertel für alle, Erwachsene wie Kinder, was los sei, argumentiert Sarah-Maria Seeßlen-Kozumplik (Die Grünen). Noch rund 74.000 Euro stehen aus dem Stadtbezirksbudget zur Verfügung (50.000 Euro davon waren aus dem Vorjahr übrig). „Das Budget wird jenen gegeben, die einen Antrag stellen“, erklärt Kraus. Und zum Antragstellen seien alle Initiativen und Ideengeber aufgerufen. Es sei jedoch „nicht redlich“, zugesagte Unterstützungen an Künstler jetzt nicht einzuhalten. Auch Uwe Trautmanns Vorschlag, die bereits bewilligten 25.000 Euro für Künstler pauschal zu verwenden und unter allen Kunstprojekten aufzuteilen, fand im BA keine Mehrheit. Das Geld war für ein bestimmtes Projekt, nämlich den vom BA initiierten „Sommer im Westend“ bestimmt, erklärt Daniel Günthör (Die Grünen), Vorsitzender des Kultur-Ausschusses. Damit hatte der BA in seiner Juni-Sitzung entschieden, Künstlern aus dem Viertel neben Auftrittsmöglichkeiten auch ein kleines Honorar zugutekommen zu lassen. Um andere Kunstprojekte mitzufinanzieren reiche die bewilligte Summe nicht aus.
Mehrheitlich, gegen die Stimmen der CSU/ FDP–Fraktion, verabschiedete der BA die Bezuschussung von „Kunst im Quadrat“. 10.442 Euro gehen an das Kunstprojekt, das aus der Kooperation verschiedener Einrichtungen (Kösk, Glockenbachwerkstatt und Luise) entstand. 16 Tage lang zeigen Künstler verschiedener Genres (Schriftsteller, Musiker, Schauspieler, Tänzer etc.) auf einem dafür auf der Theresienwiese begrenzten Quadrat von 50 mal 50 Meter ihr Können. Für die Zuschauer werden die Veranstaltungen kostenlos sein. Neben dem BA Schwanthalerhöhe geben auch die benachbarten BAs Sendling und Isarvorstadt Zuschüsse, damit das unkommerzielle Kunstprojekt stattfinden kann. Gegen die Stimmen von SPD, CSU und FDP bezuschusst der BA 8 außerdem die Kunstaktionen von „Isarlust e.V.“. Drei Veranstaltungen unter freien Himmel hat der Verein bereits im Westend durchgeführt, zwei weitere sind geplant. Einstimmig fiel indes der im Vorfeld zugesagte Zuschuss an „Irrlichter“. Dieses Kunstprojekt, bei dem gleichfalls verschiedene Kunstrichtungen (Film, Theater, Lesung, etc.) zusammenwirken, wird mit 7.478 Euro mitgetragen. Die Veranstaltungsreihe soll im Hof hinter dem „Mathilde Westend“ in der Gollierstraße seinen Anfang nehmen.