Nicht alle finden's gut
Bauarbeiten Am Glockenbach ab der zweiten Jahreshälfte
Der Stadtrat hat das städt. Baureferat beauftragt, die Fahr- und Gehbahnen im Bereich Am Glockenbach umzugestalten. Die Arbeiten Am Glockenbach und an den Kreuzungsbereiche Geyer- / Baldestraße und Jahn- / Baumstraße beginnen ab Mitte 2023 und sollen bis Ende 2025 fertiggestellt werden. Die Kosten für das Projekt liegen bei 4,65 Millionen Euro. Der Stadtrat verspricht sich davon mehr Sicherheit und mehr Aufenthaltsqualität.
Das Baureferat erneuert die Fahrbahnen und die Bereiche für Fußgängeren, die den beliebten Spielplatz Am Glockenbach umgrenzen, aufgrund des Straßenzustands komplett. Der derzeitige Fahrbahnbelag aus Großstein wird durch Asphalt ersetzt. Alle Gehbahnflächen werden mit Münchner Gehwegplatten saniert, sofern dies die Wurzeln der Bestandsbäume zulassen. In den Kreuzungsbereichen werden die Aufstellflächen für Fußgänger vergrößert sowie neue geschaffen. Damit verbessert sich die Verkehrssicherheit und die Fahrbahnbreite wird auf vier Meter reduziert. Außerdem wird das Baureferat die Bordsteine an den Querungen auf drei Zentimeter absenken. Einige der Aufstellflächen erhalten Granitpoller, um unerlaubtes Parken zu verhindern und insbesondere für Kinder und Senioren das Überqueren der Straße sicherer zu machen. Am Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz werden Bordsteine abgesenkt, um Wegebeziehungen für den Fußgänger- und Radverkehr auf der Fahrradhauptroute durch das Glockenbachviertel zu verbessern.
Im Rahmen der Maßnahme müssen keine Bäume gefällt werden, neue kommen hinzu. Insgesamt können 17 Bäume neu gepflanzt werden. Bei allen neuen Bäumen werden zusätzlich Sitzbänke installiert. Zudem errichtet das Baureferat in allen Kreuzungsbereichen Am Glockenbach Fahrradabstellanalagen für 170 Räder sowie Lastenradparkplätze, 48 Parkplätze entfallen.
"Bedenken der Anwohner ignoriert"
Gegen das jetzt beschlossene Vorhaben hatten sich Anwohner gewandt. Die von ihnen gebildete Bürgerinitiative ist mit der Umgestaltung unzufrieden, u.a. weil an mehreren Stellen direkt vor Wohnhäusern neue Sitzgelegenheiten entstehen. Auch der Wegfall von 48 Parkplätzen wird nicht von jedem mit Begeisterung erwartet.
Die CSU im Stadtrat bemängelt, dass es abgesehen von einer Informationsveranstaltung (bei der die betroffenen Anwohner eben nur informiert wurden) keine echte Bürger- und Anwohnerbeteiligung gegeben habe. „Die Umgestaltung greift sehr stark ins unmittelbare Lebensumfeld der Bürgerinnen und Bürger ein. Deshalb ist es absolut unverständlich, dass vor der Beschlussfassung keine stärkere Beteiligung der direkt betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner stattgefunden hat und deren Bedenken offensichtlich ignoriert wurden". meinte Alexander Reissl seitens der CSU-FW-Stadtratsfraktion nach der Entscheidung. Seine Fraktion habe dieses Versäumnis rückgängig machen und noch einmal auf die Anwohnerinnen und Anwohner zugehen wollen. "Sehr zu unserem Bedauern wurde unser Antrag dazu von der grün-roten Mehrheit abgelehnt", sagte Reissl nach der Stadtratssitzung.
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