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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Neues im Mathilde Westend
Zuschussdiskussion und Vorstellungen im November
Handelt es sich beim Theater "Mathilde Westend" um eine "geschlossene Veranstaltung", wie es Thomas Hofstätter (CSU) empfindet, oder um eine förderungswürdige Institution im Stadtbezirk? Diese Grundsatzfrage kam in der Oktober-Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8) auf, als ein Zuschussantrag des Theaters diskutiert wurde. Mit rund 10.000 Euro Kosten rechnen die Macher einer Bühnenfassung von "Jane Eyre" und beantragten 2183,50 Euro Zuschuss aus dem Stadtbezirksbudget. "Bei zehn Aufführungen werden ja maximal 170 Personen erreicht", rechnete Holger Henkel (SPD) vor, denn ja, es passen höchstens 17 Zuschauer pro Vorstellung hinein. Henkel fragte auch, ob die Karten denn öffentlich zugänglich seien.
BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) nannte das Theater ein "Kleinod" im Westend: "Wir können froh sein, dass wir ein solches Theater haben. Und die bekommen ja keine Förderung wie etwa die Staatsoper." Ulf Schröder (SPD) meinte, das Kulturreferat habe an dem Projekt ja Interesse bekundet, er verstehe nicht, warum es dann nicht die komplette Förderung übernehme. Genau das will der Bezirksausschuss geklärt wissen und vertagte deshalb die Budget-Entscheidung auf die nächste Sitzung.
Schauspielerin Theresa Hanich, Betreiberin des "vielleicht kleinsten Theaters der Stadt", hält ihre Bühne in der Gollierstraße 81 seit der Eröffnung vor drei Jahren natürlich für alle interessierten Zuschauer offen. Neues wird stets auf der Homepage mathilde-westend.de veröffentlicht. Kartenvorbestellungen sind per E-Mail unter mathilde.westend@gmx.de möglich. Unter dieser Adresse kann auch der Newsletter bestellt werden. Im November stehen noch drei Produktionen auf dem Spielplan:
Frauenstimmen
Eine Regisseurin, zwei Schauspielerinnen, eine Tänzerin und eine Performerin beschäftigen sich zum Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht“ mit dem Thema Frau. Zurecht, denn als sich die Frauen in Deutschland im November 1918 das passive und aktive Wahlrecht erkämpften, lagen hinter ihnen jahrelange Anstrengungen. Und noch heute stoßen engagierte Frauen trotz der „neu“ erworbenen politischen Ermächtigung auf Widerstände. Miriam Gniwotta, Theresa Hanich, Clara Plessing, Clara Sörensen und Sophie Sörensen gestalten einen inspirierenden Abend über faszinierende Frauen, ihre Schicksale und ihre Kunst. Beginn ist am 14., 15. und 16. November jeweils um 20 Uhr.
Polly’s Disaster
Die One-Woman-Band "Polly's Disaster" hat die Melancholie im Gepäck. Die Singer-Songwriterin besingt gebrochene Herzen postum auf nicht nur leise Weise und lädt mit ihrer Gitarre zum Desaster in mehreren Akten. Denn: Traurigkeit ist immer eine traurige Sache. Sie ist dunkel, gedankenverloren und ausdauernd, sie quält und lähmt und stellt zu viele Fragen. Sie kommt, bleibt, geht – sie macht was sie will… ach, diese Traurigkeit! Polly hat sie lieb gewonnen. Denn eines muss man ihr lassen: Wenn man genau hinhört, dann schreibt sie die schönsten Lieder. Zu hören sind sie am 22. und 23. November, Beginn ist jeweils um 20 Uhr.
Lausdirndl
Lausdirndl-Geschichten nach Lena Christ bringen Pia Kolb und Angela Hundsdorfer auf die Bühne: Leni ist ein richtiger „Sau-Fratz “. Sagen die Leut. Zwischen Wäscheleinen und Misthaufen geht sie Obst stehlen, hängt Buben in Bäume und verteilt Juckpulver. Aber das im ganzen Dorf bekannte Lausdirndl hat das Herz am rechten Fleck! Gerecht muss es zugehen. Und wenn die Erwachsenen das nicht verstehen, greift sie halt ein. Und es gibt viel zu tun: Schnaps wird in Milch verwandelt, Hühnern muss beim Eierlegen geholfen werden und wer petzt, kriegt Saures. Als dann plötzlich Lenis Mutter aus der Stadt auftaucht und sie nach München holt, kommt das Lausdirndl ins Nachdenken. Wo ist eigentlich ihr Vater? Und warum schaut sie der Willy auf einmal nicht mehr an? – Die Kindheitserinnerungen der oberbayerischen Schriftstellerin Lena Christ sind geeignet für Lausdirndl, Lausbuben und Lauserwachsene von 6 bis mindestens 106 Jahre und zu erleben am Sonntag, 25. November, um 11 Uhr und um 20 Uhr.
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