Neuer Schwung fürs Open Westend
Im Frühjahr wollen Kunstschaffende wieder einladen
Einblick ins vielfältige künstlerische Schaffen, Werkeln und Wirken im Westend geben alljährlich zahlreiche Künstler beim „open Westend“. Ein Wochenende lang im Frühjahr öffnen die Kunstschaffenden dafür ihre Werkstätten und Ateliers oder bespielen öffentliche Räume – und das seit 18 Jahren. Nach dem Open Westend 2019 entschieden die Organisatoren der Ateliertage jedoch ein Jahr lang zu pausieren, um neue Konzepte zu erdenken und neue Kunstformen aufzutun. Dann kam Corona und die eigentlich als kreative Pause gedachte Auszeit blieb fruchtlos. Jetzt aber nehmen die Macher neuen Schwung und bereiten das open Westend für nächstes Jahr vor. Vom 19. bis 21. März soll die Kunst im Viertel wieder sichtbar werden. Erzwungenermaßen wird nun das alte Konzept tatsächlich neu: „Es wird geplant nicht mehr in den kleinen Ateliers unsere Kunst zu zeigen, sondern öffentliche Orte und Räume zu bespielen“, sagt Mitgründerin Anna Eichlinger. „Dazu gehören die Pfarreien, genauso wie verschiedenen Läden, die ihre Schaufenster zur Verfügung stellen.“
Bewerber werden ausgewählt
Begründet wurde das open Westend 2002 von Anna Eichlinger, Sylvia Wiechmann und Claudia Götter. „Die Idee war ganz einfach“, erinnert sich Goldschmiedin Anna Eichlinger. „Wir wollten die Leute in unser Viertel und unsere Ateliers locken.“ Was klein begann wuchs rasch zu einem wichtigen Event auf der Schwanthalerhöhe. Neben Malern, Bildhauern, Keramik- und Textilkünstlern, Fotografen und Musikern machen inzwischen viele andere Kunstschaffende mit verschiedenen Genres mit: Von Performance über Videokunst bis hin zu Lesungen ist alles dabei. Bunte Luftballons zeigen an, an welchen Stationen etwas stattfindet. Zudem kennzeichnet ein Plan mit Zahlen einen Rundweg zu den einzelnen Stationen. Beim open Westend kann jedoch nicht jeder mitmachen: „Seit einigen Jahren haben wir eine Jury, die die neuen Bewerber auswählt“, so Anna Eichlinger. „Voraussetzung ist, dass man im Westend lebt oder arbeitet. Und das die Kunst keine Hobbykunst ist.“
Neue Räume
Um finanzielle Unterstützung der Ateliertage bat jungst Andreas Eichlinger beim Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8). Bislang zahlten Künstler etwa 80 Euro, quasi als Startgebühr fürs Mitmachen. Um den ohnehin gebeutelten Künstler entgegenzukommen, könnte man diese mithilfe des Bürgergremiums reduzieren. Auch Vorschläge für neue Räume macht das Gremium, in denen die Kunstschaffenden die voraussichtlich noch notwendigen Hygieneregeln einhalten können: Von der Kongresshalle übers Verkehrszentrum bis hin zu Räumen der Genossenschaft könnten neue Orte für den Kunstgenuss aufgetan werden.
Interessierte Künstler, die beim open Westend 2021 mitmachen wollen, findet Infos zur Bewerbung auf der Homepage oder können an orga@openwestend.de schreiben.
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