„Nervt ohne Ende“
50 Parkplätze weniger wegen Baustelle
„Die Parkplätze werden leider immer weniger“, beklagte jüngst ein Mann bei der Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8). „Das Auto darf ich bald nirgends mehr hinstellen, obwohl wir den Parkausweis bezahlen.“ Besonders betroffen vom wachsenden Parkplatzdruck seien aktuell die Anwohner rund um die Heimeranstraße / Geroltstraße. Dort ist die Baustelle für die Aufstockung der sogenannten Moll-Blöcke eingerichtet, weswegen rund 50 Anwohnerparkplätze wegfallen. Der BA setzt sich nun dafür ein, dass die Anwohner ihre Parkausweise auch in Nachbarbezirken nutzen dürfen.
Voraussichtlich drei Jahre lang wird die Baustelle rund um den „grünen Block“ im Karree Heimeranstraße / Geroltstraße / Bergmannstraße / Kazmairstraße dauern. So lange wird wohl auch die Baustelleneinrichtung benötigt, weswegen die Geroltstraße zwischen Heimeranstraße und Kazmairstraße gesperrt und auch die Schrägparkplätze in der Heimeranstraße blockiert bleiben. Die Wohnungsgenossenschaft München-West eG setzt die Wohnhäuser, die als Moll-Blöcke bekannt sind, instand und wird die Dächer ausbauen, so dass 45 neue Wohnungen entstehen. Mehr bezahlbaren Wohnraum begrüßt man im Viertel. Für die Anwohner aber, die ein Auto haben, wird es eng. Neben der Baustelle an den Moll-Blöcken, erschwere derzeit eine weitere Baustelle an der Ridlerstraße die Parkplatzsuche, beklagte ein Anwohner gegenüber dem BA. Zusätzlich wurden kürzlich Mobilitätspunkte eingerichtet, so dass etwa in der nahen Sandtnerstraße Parkplätze für Sharing-Autos entfielen. Es entstünden Parkplätze für Gewerbe und für Fahrräder, „alles schön“, meint der Mann. Jedoch für Anwohner, die Parklizenzen bezahlten, bleibe immer weniger Raum. „Uns nervt das ohne Ende“, beklagt er, was ihm Zuspruch anderer, bei der BA-Sitzung anwesender Stadtteilbewohner einbrachte. „Ich darf nicht einmal auf der anderen Seite der Ganghoferstraße parken, weil da das Lizenzgebiet Theresienwiese beginnt und unsere Parkausweise dort nicht gelten.“
„Schwierige Kiste“
Die Baustelleneinrichtung in der Heimeranstraße und Geroltstraße sei besonders, erklären die BA-Mitglieder unisono. „Das ist eine schwierige Kiste am grünen Block“, meint Michael Czisch (Grüne). Die Baustelle habe z.B. nicht in der Heimeranstraße eingerichtet werden können, weil darunter die U-Bahn verlaufe und die Straße schwere Baulasten nicht hätte tragen können. In Der Bergmannstraße habe die Spartenlage gegen eine Baustelleneinrichtung gesprochen. Auch Uwe Trautmann (CSU), der zumeist die Belange der Autofahrer durchzusetzen sucht, pflichtet bei: „In der Geroltstraße blieb uns wirklich keine Alternative übrig.“ Manuela Diebolder (Grüne) erklärt, der BA habe sich in den letzten Monaten dafür stark gemacht, dass aus gemischten Parkplätzen Anwohnerparkplätze werden, um die Lage vor Ort etwas abzumildern. Dass es für die Anwohner rund um die Geroltstraße derzeit schwieriger ist denn je, einen Parkplatz zu finden, stößt im BA dennoch auf Verständnis. Daher entschied das Gremium einstimmig, sich ans Mobilitätsreferat und auch ans Kreisverwaltungsreferat zu wenden und sich dafür einzusetzen, dass die Anwohner ihre Anwohnerparkausweise für die Zeit der Baustelle auch in benachbarten Parklizenzgebieten nutzen dürfen. „Und wir fragen nach, ob man eventuell auch im Arabella Sheraton parken kann“, ergänzt BA-Vorsitzende Sybille Stöhr (Grüne).
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