„Manche überholen den Bus“
Ärger über Durchfahrten am „Stöpsel“
Was nützt ein Verbot, wenn sich kaum einer daran hält? Auf der Schwanthalerhöhe muss man diesen Umstand immer wieder beklagen. „Gefühlt haben wir schon 500 Mal einen Beschluss zum Stöpsel gefasst“, sagt Thomas Hofstätter (CSU), stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8) als das Thema jüngst wieder im BA auf der Tagesordnung stand. Bislang gilt: Durch die Engstelle an der Trappentreustraße, auf Höhe der Busstation „Gollierstraße“, dürfen Busse, Einsatzfahrzeuge und Taxis fahren. Alle anderen motorisierten Fahrzeuge dürfen hier nicht durch. Doch allzu häufig wird dieses Verbot missachtet, statt Umwege in Kauf zu nehmen. Dass sich so viele nicht an die Regeln halten, brachte jüngst wieder einige Bürgerklagen auf. Im Rahmen der Bürgermeistersprechstunde mit Dieter Reiter ärgerte sich unter anderem Matthias Fiedler: „Leider fahren hier zahlreiche Autofahrer unberechtigt durch, gerne auch mit hoher Geschwindigkeit, manche überholen auch den Bus auf der Gegenfahrbahn.“
„Wie eine gesenkte Sau“
Vom Blitzer über versenkbare Poller bis zur Schranke, etliche Ideen hat man im BA schon diskutiert, um Autofahrer am Durchfahren zu hindern. Viele aber ließen sich nicht durchsetzen. Vor allem zu Stoßzeiten brettern Autos widerrechtlich durch den „Stöpsel“. „Das Problembewusstsein der Autofahrer, die hier durchrauschen, ist recht gering ausgeprägt, die Bereitschaft zu unfreundlichen Gesten und Worten eher hoch“, beklagt Matthias Fiedler. Er sorgt sich vor allem um seine Töchter, die hier täglich auf dem Schulweg die Trappentreustraße überqueren: „Wichtig ist mir, dass meine Kinder sicher und eigenständig mobil sein können.“ Außerhalb des Stöpsels gilt in der Trappentreustraße Tempo 30, doch auch daran halten sich nur wenige. Seniorin Sophie Sachs bringt es bei der Sprechstunde mit Dieter Reiter unverhohlen auf den Punkt: „Die fahren da durch wie eine gesenkte Sau.“
Wie man künftig mit dem „Stöpsel“ umgehen will, steht noch nicht fest. Mathias Fiedler, selbst Verkehrsplaner, plädiert erneut für eine Regelung per Schranke, wie sie in der Lothstraße in Neuhausen bereits erfolgreich erprobt worden sei. Der BA Schwanthalerhöhe hat indes einen Grundsatzbeschluss zur Engstelle erst einmal vertagt. Und Oberbürgermeister Reiter hat das Bürgeranliegen aus dem Westend zumindest einmal mitgenommen. „Ich hoffe daher, dass der OB die zuständigen Referate (Kreisverwaltungsreferat und Baureferat) motivieren kann, tatsächlich eine Lösung herbeizuführen und nicht nur ablehnende Antwortschreiben zu verfassen“, drängt Matthias Fiedler.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH