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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Lieber ein Projekt gescheit“
Bürgergremium will Schnaderböckstraße verschönern
Noch einmal eine Sommerstraße? Im Sommer 2020 hatte das Westend sich am städtischen Projekt beteiligt und die Astallerstraße zur „Sommerstraße“ erklärt. Mit Pflanztrögen und Sitzgelegenheiten ausgestattet sollte die Straße zum Begegnungsort im Viertel werden. Der motorisierte Verkehr durfte zwar noch durch, jedoch mit der Ermahnung Rücksicht auf spielende Kinder oder nachbarschaftliche Treffen zu nehmen. Geklappt hat die Aktion nur halb so gut wie erhofft, die Meinung der Anwohner blieb geteilt. Eventuell würde die „Sommerstraße“ mit einigen Nachbesserungen eher angenommen und genutzt? Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) wäre aber auch bereit, auf eine neuerliche Einrichtung einer Sommerstraße zu verzichten. Der Grund: Mit der kleinen Schnaderböckstraße, die parallel zur Astallerstraße verläuft, hat man bereits ein Bürgerprojekt, das schon lange auf Umsetzung wartet. In diesem Jahr will das Bürgergremium die Verschönerung angehen.
Schönheitskur für Schnaderböckstraße
„Lieber ein Projekt und das gescheit“, erklärt Sybille Stöhr (Grüne), Vorsitzende des BA Schwanthalerhöhe. Für die Schnaderböckstraße gibt es viele Wünsche und Ideen aus der Bürgerschaft. Von der Entsiegelung einiger Flächen über die Verlagerung der Parkplätze bis hin zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität etwa durch Sitzbänke und Bepflanzung. Mit einer solchen Schönheitskur könnte die Schnaderböckstraße zur dauerhaften „Sommerstraße“ im Kiez werden. Der BA beauftragte den Verein „Green City“ damit, den Bürgerbeteiligungsprozess zu organisieren. Auch entschied das Bürgergremium noch in seiner Dezembersitzung 2020, das Projekt im Rahmen des städtischen Förderprogramms „Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Stadt“ umzusetzen. Demnach finanziert die Stadt einen Teil des Projekts, der BA übernimmt 25 Prozent der Kosten. Jetzt aber wird von städtischer Seite am Budget gekürzt.
Projekt nicht verschieben
Das Programm „Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Stadt“ wird einer Haushaltskürzung in Höhe von 6,5 Prozent unterworfen. Für alle eingereichten Projekte steht damit in diesem Jahr laut Stadtverwaltung nur mehr eine Gesamtsumme von 28.050 Euro zur Verfügung. Die Kürzung werde pauschal auf die Projekte umgelegt. Für die Verschönerung der Schnaderböckstraße bedeutet das, dass nur noch 3.506,25 Euro bezuschusst werden – 243,75 Euro weniger als zuvor kalkuliert. Der BA Schwanthalerhöhe will nun einspringen, falls es keine andere Budgetlösung geben sollte. Zu den aus dem Vorjahresetat zugesagten 1.250 Euro würde man noch die fehlenden 243,75 Euro zuschießen. Verschieben will man das Projekt jedenfalls nicht.
Was eine Bewerbung für die „Sommerstraßen 2021“ angeht, so wollen die einzelnen Fraktionen im BA beraten, ob sie sich dafür noch bewerben wollen, oder ob man heuer anderen Stadtteilen den Vortritt lässt. Stadtweit werden voraussichtlich rund zehn „Sommerstraßen“ eingerichtet.
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