Kunst und Garten
"Urban Gardening": Arbeiten von Carola Ludwig
Carola Ludwig beschäftigt sich seit Längerem mit dem aktuellen Thema „Urban Gardening“. Urban Gardening – die Rückkehr der Gärten in die Stadt: lokale Vielfalt, Wiederentdeckung des Miteinanders und neue Urbanität. Aus dieser aktuellen Bewegung hat sie ein vielschichtiges Kunstkonzept entwickelt und umgesetzt. Grundlage ihrer Arbeiten bilden dabei Recycling-Materialien, die im urbanen Garten als Hilfsmittel eingesetzt werden, wie zum Beispiel Reis- und Kaffeesäcke, Schnüre, Wachs, Plastikfolien, Pappe und so weiter. Diese setzt sie durch additive oder zersetzende Bearbeitung wie Kleben, Wickeln, Schichten, Lochen und Schrauben eindrucksvoll in Enkaustikarbeiten, Collagen, Objekte, Skulpturen, Wandbehänge oder auch in raumfüllende Installationen um.
Sie nutzt die Vielfalt von Materialien und die Bandbreite künstlerischer Techniken. Es ist dieser spielerisch-experimentelle Zugang zur Kunst, der sie reizt. Carola Ludwig stellt sich bei ihren künstlerischen Arbeiten die Frage nach dem Ort und nach dem Selbst in der Welt, nach der eigenen Identität. Was ist wandelbar und was ist beständig? Diese Transformation von ursprünglichen Materialien und gegenständlichen Dingen findet sich auch spiegelbildlich im Urbanen Garten wieder: Kreativität und Inspiration führen hier zu neuen Formen und Prozessen der traditionell gewohnten Muster und Sets.
Relevante Themen
Carola Ludwig, freischaffende Künstlerin, geboren in der Nähe von München, lebt und arbeitet in Schwabing. An freien Kunstakademien, insbesondere in der Kunstakademie Bad Reichenhall, hat sie sich das notwendige Fachwissen und die entsprechenden Techniken für ihre Kunstkonzepte angeeignet. Schwerpunkt in ihren Arbeiten sind aktuelle, soziale, politische und gesellschaftlich relevante Themen, die sie in Form von Kunstkonzepten umsetzt, allein oder mit anderen Künstlern. Es entstehen Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Bürgerbeteiligung und festgelegten Konzepten.
Als Begleitprojekt ist in der Ausstellung eine umfangreiche Fotodokumentation eines urbanen Gartenprojekts in München „Isarbalkon 2014“ von Beate Bidjanbeg zu sehen. Im Sommer 2014 wurde der Balkon der Corneliusbrücke als attraktive Versuchsfläche für ein Gartenprojekt genutzt. Kinder und benachbarte Schulen, die an diesem Projekt mitgewirkt haben, konnten hier den Kreislauf der Natur hautnah miterleben.
Die Ausstellung wird gefördert vom Kulturreferat der Stadt München. Zu sehen ist sie am 20., 22., 23., und 26. Juni, jeweils von 16 bis 19 Uhr im Kösk (Schrenkstr. 8). Eine Ausstellungsführung beginnt am Samstag, 23. Juni, um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei. Als Begleitprogramm findet am Sonntag, 24. Juni, eine Radtour zu Urbanen Gärten statt, Beginn ist um 13 Uhr. Anmeldung unter www.greencity.de/gartenradtour im Internet.
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