Kommt's zur Zwangsversteigerung?
Stadtteilpolitiker verlangen Grundbuch-Einsicht
Ein Straßenfest hatte die Initiative "Voll gegen Leerstand" kürzlich vor den leer stehenden Häusern Schwanthalerstraße 119 ("Döner macht schöner") und Holzapfelstraße 10 ("Schnitzelhaus") veranstaltet. "Dabei haben wir zufällig erfahren, dass das Döner-macht-schöner-Haus am 26. September zwangsversteigert werden soll", berichete Mitveranstalter York Runte vom Wohnprojekt "Ligsalz8" in der September-Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8). Die Stadt könnte das Haus doch kaufen, abreißen und auf dem Grundstück günstige Mietwohnungen bauen, regte er an. Florian Kraus (Grüne) wiegelte ab: "Das Haus steht schon seit 2011 zur Zwangsversteigerung, der letzte Termin war für November 2015 angesetzt. Es ist nicht sicher, dass die Zwangsversteigerung diesmal tatsächlich stattfindet." Einstimmig beantragte der Bezirksausschuss bei der Stadt Einblick ins Grundbuch, um endlich zu erfahren, wer der Eigentümer ist. Außerdem fordert der BA die Stadt auf, das Vorkaufsrecht zu sichern und das Grundstück zu erwerben. Diesem Ansinnen hatte das Kommunalreferat vor knapp zwei Jahren allerdings schon einmal eine Absage erteilt. Die bestehende Baugenehmigung des derzeitigen Eigentümers läuft Ende 2016 aus.
Gymnasium? Braucht's nicht!
Das Referat für Bildung und Sport (RBS) sieht keinen Bedarf für ein Gymnasium im Westend. Auf der Bürgerversammlung im Jahr 2013 war ein Gymnasium mit Ganztagsbetreuung im Westend gefordert worden. Im Rahmen der Schulbauoffensive kam das RBS zum Ergebnis: "Die Schulkinder aus dem Westend wählen derzeit überwiegend das Rupprecht-Gymnasium oder das Theresien- oder das Klenze-Gymnasium. Zudem ist das humanistische und sprachliche Wittelsbacher- und das wirtschaftswissenschaftliche Städtische Adolf-Weber-Gymnasium nicht sehr weit gelegen. Es sind auch die Gymnasien an der Fürstenrieder Str. (Erasmus-Grasser- und Ludwigsgymnasium) mit der Trambahn gut erreichbar." Am Theresien- und Rupprecht-Gymnasium sowie an den Gymnasien an der Fürstenrieder Straße seien Erweiterungen vorgesehen: "Alles zusammen genommen werden im Umfeld des Westends voraussichtlich bis zu 5,5 Züge an Gymnasien neu geschaffen, was umgerechnet dem Umfang eines neuen Gymnasiums entspricht."
Trinkwasserbrunnen in zwei Jahren
Bei der diesjährigen Bürgerversammlung fand die Idee, einen Trinkwasserbrunnen am Georg-Freundorfer-Platz aufzustellen, breite Zustimmung. Doch daraus wird so schnell nichts, antwortete das Baureferat. Es betreue derzeit 187 Zierbrunnen im öffentlichen Raum und habe schlichtweg nicht genügend Personal für Kontrollen, Reparatur und Reinigung von zusätzlichen Trinkwasserbrunnen. Denn eine "Verschmutzung des Wasserspeiers durch Kontakte mit den Händen, dem Mund, durch Tiere etc. aber auch die mutwillige Verschmutzung" könne nicht ausgeschlossen werden. Das Baureferat sei jedoch vom Stadtrat beauftragt, im Rahmen eines zweijährigen Modellversuchs einen Trinkwasserbrunnen am Rindermarkt zu betreiben. Danach beschließe der Stadtrat das weitere Vorgehen. "Eine solche Projektzeit ist nicht nachvollziehbar", fanden die BA-Mitglieder, die nicht so lange warten wollen. Trinkwasserbrunnen gebe es doch bereits.
Parkplatznot an der Ridlerstraße
Gewaltig ist die Baustelle für das neue Gebäude des TÜV an der Ridlerstraße. Eine Katastrophe für die Anwohner im Parkbereich Ridlerstraße 50 - 60, klagte eine Anwohnerin und fragte, ob die Anwohner vielleicht auch ins benachbarte Parklizenzgebiet ausweichen dürften. BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) versicherte ihr, dass man mit dem TÜV bereits in Verhandlung darüber sei, dass die Anwohner für die Baustellen-Zeit die TÜV-Tiefgarage benutzen dürfen.
Wer schreit nachts am Heimeranplatz?
Von Gebrüll, Beschimpfungen und Streit mitten in der Nacht berichtete eine Anwohnerin Nähe Heimeranplatz. Ridlerstraße, Anglerstraße und Heimeranstraße bilden einen relativ großen Hinterhof, beschrieb sie die Situation. Man könne nicht feststellen, aus welchem Gebäude die Geräusche kommen, man höre sie aber etwa jede zweite Nacht und zwar bis nachts um drei. Sibylle Stöhr ermunterte sie, die Polizei anzurufen. Thomas Hofstätter (CSU) empfahl, tagsüber mal bei den Nachbarn herumzufragen, ob sie das auch hören und die Geräusche so vielleicht lokalisieren zu können.
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