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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Kinder erforschen ihren Stadtteil
Kinder-Aktions-Koffer kommt auf die Schwanthalerhöhe
Der Kinder-Aktions-Koffer kommt 2017 im Stadtbezirk Schwanthalerhöhe zum Einsatz. Das Büro der Kinderbeauftragten der Landeshauptstadt München und das Münchner Kinder- und Jugendforum haben den Stadtbezirk einhellig als nächsten Einsatzort ausgewählt. Von März bis Juni nächsten Jahres können Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren mit den fünf knallroten Koffern voller Materialien ihren Stadtbezirk genauestens untersuchen. Mit dabei: Digitalkameras, Fotodrucker, Aufnahmegeräte, Klemmbretter, Umhängetaschen, kurz: alles, was junge Stadtteilforschende für ihre Erkundungen, Bewertungen und das Öffentlichmachen ihrer Anliegen brauchen.
Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) stand einstimmig hinter der Bewerbung und hatte als Ansprechpartner für die Aktion die BA-Kinderbeauftragte Silke Kemmer sowie den Leiter des Multikulturellen Jugendzentrums (MKJZ), Ismail Sahin, benannt.
Daniel Günthör, Vorsitzender des BA-Unterausschusses Soziales, Bildung, Kultur und Integration hat in der mehrseitigen Bewerbung ausführlich für den Stadtbezirk argumentiert. So machte die Schwanthalerhöhe aus fünf Stadtbezirken, die sich beworben hatten, das Rennen.
Gut abgesprochen
"Ausgewählt wurde der 8. Stadtbezirk Schwanthalerhöhe unter anderem, weil sich hier schon im Vorfeld die politischen Akteure mit den Fachkräften in den Einrichtungen gut abgesprochen hatten. Außerdem waren die Kinder-Aktions-Koffer in den vergangenen Jahren vor allem in den großen Stadtrandbezirken im Einsatz, nun soll ein innerstädtischer Stadtbezirk von den Kindern auf seine Verbesserungspotentiale untersucht werden", erklärt das Büro der Kinderbeauftragten der Landeshauptstadt München.
Jetzt sind zunächst Erwachsene aufgerufen, die Einsätze mit dem Kinder-Aktions-Koffer gut vorzubereiten und in die Planungen fürs nächste Jahr mit aufzunehmen. Mitmachen können alle Erwachsenen, die mit Kindern arbeiten, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Schulen, Vereine, Kindergruppen der Pfarreien oder Initiativen aus dem Stadtbezirk Schwanthalerhöhe.
Was soll besser werden?
Ziel des breit angelegten Beteiligungsprozesses mit den Kinder- Aktions-Koffern ist, dass durch die Kinder-Perspektive auf ihren Stadtbezirk Verbesserungen für die jüngsten Einwohnerinnen und Einwohner angestoßen werden. Wie sehen 6- bis 14-Jährige ihren Stadtbezirk? Was gefällt ihnen? Was soll besser werden? Wie können Kinder selbst Verbesserungen ermöglichen und wo brauchen sie Unterstützung?
Erfahrung mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gibt es im Stadtteil bereits: So hat das MKJZ einen preisgekrönten Kinder- und Jugendrat, der sich seit über zehn Jahren im Stadtbezirk engagiert. In der Freizeitstätte IG Feuerwache wird das hausinterne „Habibi Cafe“ von den Jugendlichen selbst betrieben. Die Kinder des Stadtteils Schwanthalerhöhe beteiligen sich außerdem am Projekt „Buntkicktgut“. Ein Beet in den internationalen Gärten vor der IG Feuerwache wird von Kindern bepflanzt und verwaltet. Zudem gab es vor mehreren Jahre einen Kinder-Bezirksausschuss, den der Bezirksausschuss initiierte.
Mögliche Projekte
Als mögliche Projekte sieht der Bezirksausschuss 8 die Neugestaltung von Spielplätzen und Lebensräumen, zum Beispiel beim MKJZ. Bei der IG Feuerwache wird an eine Erweiterung der Öffnungszeiten des Habibi-Cafes gedacht. Außerdem möchte der BA den Kindern die Möglichkeit geben, ihre Ideen und Wünsche nachhaltig mit den Mitgliedern im Bezirksausschuss oder auch mit Stadträten diskutieren zu können. MKJZ und IG Feuerwache wirken gerne beim Kinder-Aktions-Koffer mit, werben dafür bei den Kindern, die ihre Einrichtung besuchen und stellen Räume zur Verfügung.
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