In drei Stunden um die Welt
Konzert gegen Rassismus im Kulturkeller Westend
Viele Kulturschaffende und kulturelle Institutionen beteiligen sich stadtweit mit verschiedenen Beiträgen und Veranstaltungen an der internationalen Woche gegen Rassismus, die vom 15. März bis zum 5. April stattfindet. Im Westend ruft der Kulturkeller (Westendstraße 76, Rückgebäude) zum großen Konzert. In drei Stunden wird es dann am Samstag, 21. März, musikalisch um die ganze Welt gehen: Internationale Profimusiker aus Amerika, Afrika, Australien, Asien und Europa kommen zusammen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Jazzmusikerin Gertrud Schatzlmayr, bekannt unter dem Künstlernamen Gerti Raym, die zugleich Schatzmeisterin im Kulturkeller ist, initiierte dieses besondere Konzert. Der Kultur- und Vereinskeller D' Schwanthalerhöh' e.V. versteht sich seit seiner Gründung als Begegnungsstätte für interkulturellen Austausch in Sachen Theater und Musik. Heuer zum ersten Mal beteiligt sich der Verein nun auch an der Anti-Rassismus-Woche, die seit 1994 für friedliches Zusammenleben, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus steht.
„Humanismus und Musik“
Aus ihrer 30-jährigen Bühnenerfahrung als Jazzsängerin konnte Gertrud Schatzlmayr schöpfen und hat für das Konzert im Rahmen der Anti-Rassismus-Woche einige ihrer langjährigen Musikerkollegen gewinnen können. Zu hören sein werden mehrere Gruppen, die sich aus Musikern verschiedener Länder und Kontinente zusammensetzen. Sie singen meist in ihren Muttersprachen und spielen vielfältige Musikrichtungen. Auftreten wird auch Gertrud Schatzlmayr, alias Gerti Raym, bei „Raym und Rythm“. Begleitet wird sie von Anton Stürzer (guit) und Alassane Diop (Djembe). Während sie für Südstaaten-Klänge sorgen, vertreten Youssou Ndiaye (Senegal), Yusupha Kuyateh (Gambien) und Alassane Diop (Senegal) musikalisch ihre Heimat Afrika. Des Weiteren werden die Australier Elisa Ann Birkett (voc) und Ted Hall (guit, voc) auftreten, ebenso wie Enji, Tavchoo, und Huslan aus der Mongolei. Die Gruppe „Bavaturka“ bietet europäische Töne. Es treten auf: Bekir Çetinkaya (Saz, voc), Franz Xaver Himpsl (tp) und Wiggerl Himpsl (percussion). Mit dabei sind außerdem Musiker der Gruppe „Massel Tov“. Südamerika wird repräsentiert durch „„Mocsaico“, wo Musiker aus Brasilien, Uganda, Chile und Deutschland zusammenspielen.
„Ort der Begegnung“
„Humanismus und Musik“ wolle man als Bollwerk gegen Verfolgung und Benachteiligung von Menschen durch kulturelle Unterschiede oder verschiedene Glaubensrichtungen stellen, so erklärt das Kulturkeller-Team auf seiner Homepage. „Wir sind ein Ort der Begegnung im Westend, der gemeinnützig ist und vom Kulturreferat der Stadt München gefördert werde", sagt Gertrud Schatzlmayr. Ob im Mulitkulti-Viertel Westend, wo viele Kulturen seit Jahrzehnten in friedlicher Koexistenz miteinander lebten, oder woanders: „Ausgrenzung, Rassismus, Extremismus sollte es auf der ganzen Welt nicht geben“, so die klare Haltung der Musikerin.
Der Konzertabend im Kulturkuller fällt exakt auf das Datum, auf das die internationale Woche gegen Rassismus zurückgeht: Am 21. März 1960 demonstrierten rund 20.000 Menschen im südafrikanischen Sharpeville friedlich gegen die diskriminierenden „Passgesetzte“ des damaligen Apartheid-Regimes. Als „Massaker von Sharpeville“ ging das Ereignis in die Geschichte ein, nachdem 69 Demonstranten erschossen und rund 180 verletzt wurden.
Samstag, 21. März
Wer mehr zum Programm der internationalen Woche gegen Rassismus erfahren möchte, findet Infos im Programmheft der Fachstelle für Demokratie, das an öffentlichen Stellen ausliegt. Der Kulturkeller Westend ist unter Tel. (089) 72649300 erreichbar. Konzertbeginn ist um 21 Uhr, der Keller ist nicht barrierefrei.
Am Samstag, 21. März, findet außerdem die Demonstration statt, die um 13 Uhr am Karlsplatz/ Stachus beginnt und voraussichtlich um 15.30 Uhr am Marienplatz endet. Wer sich darauf einstimmen möchte, ist ab 10 Uhr im Evangelischen Migrationszentrum (Bergmannstraße 46) willkommen. Etwa um 12.30 Uhr macht man sich von hier aus gemeinsam auf den Weg zur Demo.
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