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Hilfe beim Helfen

Neue Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Demenzerkrankung

„Eine Selbsthilfegruppe für Angehörige ist immer schon an sich etwas Besonderes“, meint Kristina Jakob vom Selbsthilfezentrum München (SHZ). Für die meisten Angehörigen stehe der Betroffene im Mittelpunkt und man versuche immer zunächst für ihn optimale Angebote zu finden, bevor man sich nach Hilfe für sich selbst umsehe. „Dabei ist es wichtig, dass die Angehörigen auch etwas für sich tun“, fügt Melanie Ritter, Leiterin des Alten- und Service-Zentrum (ASZ) Westend hinzu. Denn nur wer sich um sich selbst kümmere, könne schließlich auch gut für den anderen sorgen. Das gelte natürlich auch für all die pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenzerkrankung, von denen es im Stadtviertel einige gebe. „Wir haben hier im ASZ ein großes Aufkommen von Beratungen rund um das Thema, also Angehörige, die zu uns kommen, um sich über die Beantragung einer Pflegestufe zu informieren oder auch welche, die persönlich Hilfe suchen, weil sie unter dem Pflegestress leiden“, berichtet Ritter.

Professionelle Anleitung

Für diese Angehörigen soll es jetzt ein neues Angebot geben: In gemeinsamer Kooperation wollen das SHZ und das ASZ eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenzerkrankung ins Leben rufen. Startschuss ist am Donnerstag, 21. Juni, um 18 Uhr im ASZ (Tulbeckstraße 31). „Dieser Termin dient erst einmal dazu, dass sich die Interessierten untereinander kennenlernen und sich eine Gruppe bildet, die die Selbsthilfe dann ganz nach ihren Bedürfnissen organisiert“, erklärt Jakob. Unter ihrer professionellen Anleitung rund um Koordination und Organisation der Selbsthilfe können die Angehörigen dann individuell entscheiden, wie ihre Gruppe aussehen soll und wie oft oder an welchem Wochentag man sich künftig treffen will. „Deshalb sollte sich jeder, der Interesse hat, bei uns melden, auch wenn er an dem offiziellen Gründungstermin keine Zeit haben sollte“, ermutigt Jakob.

Großer Gewinn

Sie freut sich mit dem ASZ und seinen Sozialpädagogen einen starken Partner im gemeinsamen Boot zu haben, der fachliche Kompetenz rund um das Thema Demenzerkrankung beisteuern kann. „Durch unsere langjährige Erfahrung können wir den Angehörigen auch innerhalb einer individuellen Beratung zur Seite stehen“, meint Ritter. Der größte Gewinn einer Selbsthilfegruppe sei aber schließlich meist das Gefühl, mit seinen Anliegen und Bedürfnissen nicht alleine zu sein, betont Jakob. Zudem falle es einem oft leichter, Ratschläge und Tipps anzunehmen, die quasi von Freunden kommen und schon praxiserprobt sind: „Im gegenseitigen Austausch kommt man ganz automatisch auf die kleinen Alltagsprobleme zu sprechen, nach denen man einem Arzt nie fragen würde“, so Jakob.

Wer sich für eine Teilnahme oder auch für ein Engagement innerhalb der Selbsthilfegruppe interessiert, der kann mit Melanie Ritter im ASZ unter Tel. (089)540308217 und per E-Mail unter melanie.ritter@caritasmuenchen.de oder mit Kristina Jakob vom SHZ unter Tel. (089)53295612 und per E-Mail unter kristina.jakob@shz-muenchen.de Kontakt aufnehmen.


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