Hand und Hände
Tanzperformance mit Helga Seewann
In der vierten Veranstaltung der interaktiven Reihe "Laborarium" lädt die Tanzperformerin und Trauertänzerin Helga Seewann die Besucher dazu ein, über Erfahrungen von Hand- und Körperhaltungen den spirituellen Raum Kirche zu erspüren. Das erarbeitete gestische Vokabular lässt sie in eine performative Bewegungsfolge einfließen. Als Trauertänzerin hat sie den Termin bewusst in den Zeitraum um Allerheiligen und Allerseelen gesetzt. Die Tanzperformance "Hand und Hände" beginnt am Samstag, 5. November, um 18.30 Uhr in St. Rupert (Gollierplatz 1).
In allen Religionen haben Arm- und Handhaltungen eine wichtige Funktion, um in Kontakt mit Gott zu treten. Die so genannte Orantenhaltung (Arme offen und Handflächen nach oben gerichtet) war früher in der christilichen Religion die bevorzugte Gebetshaltung und wird heute wieder vermehrt praktiziert. Im Sufiorden symbolisieren die Armhaltungen der sich drehenden Derwische ebenso den Kontakt zu Gott. Einmal die nach oben geöffnete Hand, welche die göttliche Weisheit empfängt, während die nach unten geöffnete Hand dieses Wissen an die Menschen weitergibt. Im Buddhismus werden die Handhaltungen Mudras genannt, die auch feste Bestandteile religiöser Handlungen sind und bestimmte Bewusstseinszustände symbolisieren.
Blick nach innen
Es ist denkbar, dass die Besucher sich selbst einen Platz im Kirchenraum suchen und mit Arm- und Handhaltungen den Blick nach innen schärfen. Die Besucher werden Teil einer Raumchoreographie und illuminieren den Raum im gestischen Zusammenspiel.
Der Abend wird durch Livemusik von "Ascending Voices" – einer Gruppe experimentellen und zeitgenössischen Musizierens – und durch Textbetrachtungen von Dr. Ulrich Schäfert, Fachbereich Kunstpastoral von St. Paul, begleitet. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Kirchenrenovierung sind willkommen.
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