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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Geplant bis fast fertig
Neue Gebäude verändern den Stadtbezirk
Ein Ende der Baustellenzeit ist in Sicht bei einigen großen Bauprojekten im Viertel: Das TÜV-Gebäude an der Ridlerstraße wird fertig, ebenso das Jugendhotel der Haberlandstiftung neben der Kongresshalle. Auch das seit Jahren im Umbau befindliche "Forum Schwanthalerhöhe" will im Herbst den ersten Teil eröffnen, nämlich das von der Bayerischen Hausbau vermietete Nahversorgungszentrum mit Edeka, VollCorner und L'Osteria. Die Eröffnung des größeren Teils des Gebäudekomplexes stellt Harald Ortner, Geschäftsführer der Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (HBB), nun auf Nachfrage "rein vorsorglich" erst für das Frühjahr 2019 in Aussicht. "Und so gegen November werden wir Näheres zur Belegung sagen", kündigte Ortner an. Die versprochene öffentliche Nutzung im neuen Einkaufsquartier werde ein städtisches Museum sein.
Bereits Anfang 2017 hatte auch die HBB Namen ihrer Mieter genannt: Demnach bleiben Saturn und Toys'R'Us am Standort. Lidl, Vinzenzmurr und dm ergänzen die Nahversorgung. Außerdem seien unter anderem dabei: das Sportgeschäft Decathlon, Zeiss Vision Center, Apollo Optik, Hugendubel, H&M, Guess, Jack & Jones, Vero Moda, Only, Ernsting's family, Sergent Major, Skechers, Hunkemöller, Calzedonia, Christ, Bijou Brigitte, Müller, Rituals, Burger King, Immergrün, Oliva, Boo Organic Kitchen, Sushi, ein Eiscafé, Hussel, Jochen Schweizer, Studioline, Vodafone, T-Mobile, Jolifin, Cosmo, Geco, J.P. Haircompany, Flower Tales. Das gesamte Gelände zwischen Theresienhöhe, Gollier-, Schießstätt- und Schwanthalerstraße werde neu strukturiert: Kürzere Wege, neue lebenswerte Plätze und bessere Beleuchtung sollen den Durchgang erleichtern und das Areal attraktiver machen.
In unmittelbarer Nachbarschaft jedoch befindet sich ein offensichtlich wenig attraktives Objekt: das seit über einem Jahrzehnt leer stehende "Dönerhaus" Schwanthalerstraße 119. Dass die Nachbarn über Tauben- und Rattenbefall klagen, dürfte den Mietern des neuen Einkaufsquartiers nicht gefallen. Auf die Frage, ob die HBB etwas in dieser Sache unternehme, meinte Ortner: "Wir machen unseren Job, wir werden eröffnen, und wenn dieser Leerstand dann immer noch besteht, werden wir uns stärker damit befassen. Wir können nur an den Eigentümer appellieren und hoffen, dass der Entwicklungsdruck hoch genug wird, dass sich etwas ändert." Für die in Hamburg ansässige HBB sei das Objekt zu klein, um als Investor aufzutreten. Örtliche Bauunternehmer und Entwickler seien hier gefragt.
Gedrehter Turm
In Planung befindet sich ein Gebäude, das markant den Heimeranplatz überblicken wird: der gedrehte Turm auf dem Gelände des ehemaligen Philips-Hochhauses an der Ridlerstraße 37. Das neue Büroensemble besteht aus einem 14-geschossigen Turm und einem fünfgeschossigen Gebäuderiegel. Die Drehung von jeweils drei Geschossen im Turm ist eine architektonische Interpretation der besonderen Lage am Dreh- und Knotenpunkt Heimeranplatz. Das Nutzungskonzept sieht flexible und hochwertige Büroflächen vor, sowie einen Einzelhandel mit Food Court im Erdgeschoss.
Bäckerei-Zentrale
Ein Neuzugang im Stadtviertel wird die Firmenzentrale der Münchner Traditionsbäckerei Rischart auf der Theresienhöhe sein. Auf einem der letzten verbliebenen Grundstücke des ehemaligen Messegeländes an der Hans-Fischer-Straße ist ein Gebäude geplant, dessen Architektur Bezug nehmen soll auf einerseits die Handwerkstradition sowie andererseits auf die alten Messehallen. Das Produktions- und Verwaltungsgebäude auf einer Gesamtfläche von rund 5.300 Quadratmetern soll mit einer gläsernen Backstube und einem Gastronomiebetrieb ausgestattet werden. Die gesamte Logistik soll im ersten Untergeschoss stattfinden. In den Obergeschossen sind rund 80 Werkswohnungen für vorrangig junge Mitarbeiter vorgesehen sowie ein Boardinghouse für eine hotelähnliche Unterbringung von Geschäftsreisenden, externen Mitarbeitern oder Gästen des Unternehmens. Eine Dachterrasse soll Gästen und Besuchern einen außergewöhnlichen Blick über die Theresienwiese bis in die Münchner Innenstadt bieten.
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