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Gemeinsame Ziele verfolgen

Der Kinder- und Jugendrat im MKJZ wird neu gewählt

Der Kinder- und Jugendrat tagt: Im Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) bestimmen die Besucher mit. (Bild: ds)

Sechs Jungs und fünf Mädels sitzen um einen Tisch, sie haben gelbe Zettel mit der ausgedruckten Tagesordnung vor sich: Im Multikulturellen Jugendzentrums (MKJZ) beginnt die Sitzung des Kinder- und Jugendrats. "Elmina und Georg moderieren heute", gibt Einrichtungsleiter Ismail Sahin aus dem Hintergrund das Startzeichen. Elmina informiert über das Thema MKJZ-Sportplatz, für das sie sich schon lange einsetzt: Die Forderung nach mehr Mülleimern und häufigerer Reinigung sei bereits erfüllt worden, die neue Markierung komme im April. "Nur mit den Fußballtoren und Sitzplätzen haben wir noch nichts erreicht, deshalb sind wir damit noch zum Kinder- und Jugendforum im Rathaus gegangen" – hier hat Stadtratsmitglied Gerhard Mayer seine Unterstützung zugesagt.

Als nächstes wird noch über die Planung eines Ausflugs gesprochen, über den anstehenden Besuch einer Gruppe aus einem französischen Jugendtreff und über einen Workshop zur Gestaltung des Hofs im Zuge des MKJZ-Neubaus.

Seinen hauseigenen Kinder- und Jugendrat hat das MKJZ schon seit 2005. Ismail Sahin hält dieses Gremium für eine wichtige Methode der Jugendarbeit: "Die jungen Leute aus verschiedenen Kulturen setzen sich hier für gemeinsame Ziele ein. Dass sie Erfolge sehen, ist grandios." Auch hausintern wirken die gewählten Mitglieder des Kinder- und Jugendrats an einem harmonischen Ablauf des Betriebs mit: "Bei Ärger laden die Jugendlichen sofort zum Gespräch", erklärt Ismail Sahin. "Wir Pädagogen haben wichtigere Dinge zu tun als Verbote zu verwalten." Einmal im Jahr wird der Kinder- und Jugendrat neu gewählt.

"Wählt uns!"

"Während Bayern auf die Landtagswahl wartet, ist bei uns die Wahl bereits in vollem Gange", sagt Sahin. Auf einer großen Tafel hängen die Bewerbungen von sieben Kinderteams (sechs bis 13 Jahre) und drei Jugendteams (14 bis 26 Jahre). "Wählt uns!", "We are the best!", lauten die Überschriften, dann kommen die Namen und die jeweiligen Ziele: Bei den Kinderteams steht zum Beispiel "Kein Handyverbot", "Länger als 18 Uhr im MKJZ bleiben", "Zu zweit auf dem Trampolin springen", "Mädchenraum", "Schwimmbad" und "neue Kletterwand" auf der Liste. Die Jugendlichen haben vor allem die Verschönerung des Sportplatzes im Wahlprogramm, Selbstöffnung des MKJZ durch die Jugendlichen (die bereits stattfindet) und Ausflüge. Georg strebt außerdem die Gründung eines Jugendverbands des Kreisjugendrings an, um die Vertreter der verschiedenen Jugendtreffs miteinander zu vernetzen.

Wahlberechtigt sind die Stammbesucher des Jugendzentrums. Kinder wählen jeweils die Kinderteams, Jugendliche wählen die Jugendteams. Damit jeder nur einmal seine Stimme abgeben kann, wird auf einer Liste eingetragen, wer sich seinen Wahlzettel schon abgeholt hat. Was dann darauf angekreuzt wird, bleibt natürlich geheim.

Party am 16. Februar

Die Wahl endet mit einer großen Wahlparty am Freitag, 16. Februar, ab 17.30 Uhr. Da werden die Stimmen ausgezählt, es gibt Essen und Trinken, ein DJ sorgt für Musik. Außerdem geht ein großes Spektaktel über die Bühne: "Westend sucht ein Supertalent". Zur Zeit läuft die Anmeldung für mutige Künstler aller Sparten: Fußball, Gesang, Theater, Magie, Breakdance, Poetry Slam, alles ist denkbar. Eine Jury wird die Darbietungen bewerten, "und wir machen uns noch Gedanken, was es für Preise zu gewinnen gibt", kündigt Ismail Sahin an. Zuschauer sind herzlich willkommen.


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