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Garten für alle

Nachbarn wollen Gemeinschaftsgarten anlegen

Mittig zwischen Wohnbebauung und Gleisen liegt der kleine Grünstreifen, den die Anwohner der Philipp-Loewenfeld-Straße gern anpflanzen würden. (Bild: kö)

Mitten in der Stadt wohnen und eigene Tomaten und Kräuter pflanzen – das sogenannte „urban gardening“ findet immer mehr Anhänger. Im Westend machen sich nun einige Nachbarn aus der Philipp-Loewenfeld-Straße dafür stark, dass direkt vor ihrer Haustüre ein kleiner Gemeinschaftsgarten entsteht. Eine schmale, aber geeignete Fläche haben die Anwohner dafür schon ausgemacht: Zwischen Wohnbebauung und Gleisbett liegt ein bislang ungenutzter Grünstreifen. „Neben Parzellen könnte auch ein Gemeinschaftsbereich entstehen, um Zusammensein und Nachbarschaft (nach Corona) zu fördern, oder ein kleiner Spielplatz errichtet werden“, so die Idee. Kürzlich wandten sich die Ideengeber an den Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8), das Bürgergremium im Viertel, und baten für ihren Plan um Unterstützung. Im Gremium treffen solche gemeinschaftsfördernde Projekte auf breite Zustimmung.

„Schöne Idee“

„Schöne Idee“, findet Ulrike Boesser (SPD), stellvertretende Vorsitzende im BA Schwanthalerhöhe den Vorschlag der Nachbarn aus der Philipp-Loewenfeld-Straße. Die Wohnbebauung des hier entstandenen Neubaugebiets liegt zwischen Landsberg Straße und Gleisbereich, der das Gleisvorfeld zum Hauptbahnhof bildet. Direkt an die Gleise grenzt ein Grünstreifen. „Unseres Wissens nach gehört dieser Grünstreifen der Stadt München“, mutmaßen die Anwohner. Doch sicher ist man sich nicht, daher will nun der BA dabei helfen, die Besitzverhältnisse der kleinen Brachfläche zu klären. Sobald feststeht, wem diese gehört und dass sie für keinen anderen Zweck vorgehalten wird, würden die Nachbarn lospflanzen: „Wir haben mit einigen Nachbarn darüber gesprochen, was mit diesem Grün gemacht werden könnte, wobei wir schnell zu dem Schluss gekommen sind, dass ein Gemeinschaftsgarten der Gegend guttun würde.“ Die Anwohner vermuten, dass auf der Fläche neben heimischen Pflanzen auch invasive Arten wuchern. Daher halten sie die Rodung und anschließend die Errichtung eines Gemeinschaftsgartens für eine optimale Ersatznutzung, von der alle etwas hätten. „Von April bis Oktober genießt die Fläche ausreichend Sonne, um Kräuter, Tomaten usw. zu züchten“, so die Ansicht der Bewohner.

Zwischennutzung MK2-Gelände

Ein Gemeinschaftsgarten täte auch dem sogenannten MK2-Gelände gut, meint Michale Czisch (Grüne), Klima- und Baumschutzbeauftragter im BA Schwanthalerhöhe. Auf der Brachfläche zwischen Max-Hirschberg-Weg und Bahntrasse soll in den nächsten Jahren eine Schule gebaut werden. Bis es soweit ist, könnte die Fläche zwischengenutzt und bepflanzt werden. „Eventuell wäre eine Kooperation mit Donna Mobile denkbar“, ergänzt Ulrike Boesser (SPD). Das Bürgergremium will sich nun ans Kommunalreferat wenden, um die Machbarkeit der Projekte zu klären und zugleich seinem Rückhalt für die Ideen verdeutlichen.

Die Anwohner der Philipp-Loewenfeld-Straße nahmen ein Schreiben des Bürgergremiums zum Anlass, um ihre Projektidee hier vorzustellen und erhalten nun Unterstützung. Trotz aktueller Auflagen ist das Bürgergremium erreichbar und steht den Bürgern im Viertel und ihren Anliegen offen. Alle Stadtteilbewohner haben die Möglichkeit, sich mit ihren Projekten an die Vertreter zu wenden (Infos hierzu bietet unter anderem die Homepage des BA Schwanthalerhöhe). Auch steht ein Stadtbezirksbudget zur Verfügung, mit dem Bürgerprojekte finanziell gefördert werden können.


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