„Gästebeschimpfung“ im Wirtshaus
Theater-Premiere vom „Mathilde Westend“ außer Haus
Es ist sehr klein, geradezu winzig, dafür aber das einzige Theater im Westend. Das „Mathilde Westend“ bietet nur wenigen Zuschauern Platz, die allerdings sitzen fast alle in der ersten Reihe. Theresa Hanich eröffnete das Theater in der Gollierstraße 81 vor etwa viereinhalb Jahren. „Das Theater habe ich nach meiner Oma Mathilde benannt, die mich quasi zur Schauspielerei gebracht hat“, verrät die 36-jährige Theatermacherin. Seit Gründung des kleinen Schauspielhauses gibt es hier vor allem Stücke zu sehen, die aus der Feder von Frauen stammen und von Schauspielerinnen dargeboten werden. Mit dem neuen Stück feiert das „Mathilde Westend“ nun gleich in mehrfacher Hinsicht Premiere. Erstmals wird ein Stück im benachbarten Wirtshaus „Eder“ gespielt. „Gästebeschimpfung. Zum Sisyphos. Ein Abendmahl“ ist außerdem ein Werk, das ein Mann geschrieben hat.
Über unverschämte Gäste
Albert Ostermaiers Theaterstück erinnert nicht nur dem Titel nach an Peter Handke „Publikumsbeschimpfung“: Eine Wirtin, die alleine im Gasthaus „Jedermann“ sitzt und schimpft. Über unverschämte Gäste. Über die Ungeduldigen, die nicht warten können auf einen Tisch, sondern sich gleich hinsetzen ohne zu fragen. Die Dummen, die nach lactosefreier Milch für den Kaffee rufen, aber dann einen besonders großen Topfenstrudel dazu verschlingen. Über die Unkultivierten, die Schmarotzer und die Billigesser. Und über vieles mehr. „Da wir außer Haus spielen, ist auch mal ein männlicher Autor erlaubt“, findet Theresa Hanich, die selbst die Wirtin gibt. Regie führte Nora Schüssler.
Die Premiere von „Gästebeschimpfung. Zum Sisyphos. Ein Abendmahl“ wird am Montag, 21. Oktober, um 20 Uhr im Wirtshaus Eder (Gollierstraße 83) gefeiert. Da im Wirtshaus Speisen und Getränke serviert werden, findet der Einlass nur zwischen 18 und 19.30 Uhr statt. Weitere Infos sind auf der Homepage www.mathilde-westend.de zu finden.
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