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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Flirrende Oberfläche
Philipp Messner präsentiert seine Arbeiten
Unter dem Titel "Darkness loves to hide" präsentiert der Kunstraum München erstmals eine Auswahl von Philipp Messners Magnet-Arbeiten in einer Einzelausstellung. Der in München lebende italienische Bildhauer sucht und nutzt die unterschiedlichen Werkstoffe, um seine Fragen aber auch Feststellungen zu Themen wie dem Wandel des Individualitätsbegriffs zu Beginn des digitalen Zeitalters, der menschgemachten Veränderung seiner Umwelt oder der Brüchigkeit politischer Systeme eine adäquate, meist abstrakte Form zu geben. Diese Form kann transitorisch und fluide sein, wie seine Arbeiten mit künstlichem und koloriertem Schnee zeigen, sie kann in feste Strukturen eindringen, wie seine Einfärbungsproben von Gips und Marmor erkennen lassen oder sie kann monochrom-morphologisch die Gestalt vertrauter Gegenstände überziehen, wie seine Werkgruppe der Magnetarbeiten seit 2008 verdeutlicht.
Unterschiedliche Werkstoffe
Diese letzte Gruppe umfasst verschiedene Fundobjekte wie Äste, Steine, Kisten, Lampen, Papier, die mit einem magnetisierten Material umhüllt oder partiell bedeckt werden und auf die Eisenpulver aufgebracht wird. Durch die magnetische Kraft wird der Eisenstaub an das Trägerobjekt gebunden, wobei die Anordnung und Ausrichtung der Späne das Kraftfeld vornimmt. Das Phänomen des Magnetismus selbst, der Effekt unsichtbarer Kräfte tritt zurück, wird von Messner genutzt, ohne den Reiz dieser Wirkweise zu strapazieren. Er sagt dazu: "Die Objekte bauen ein physisches Gravitationsfeld auf, das sich gleichzeitig in einer vom Eisenstaub flirrenden Oberfläche äußert. Die Magnetarbeiten sind Teil eines fortlaufenden Werkzyklus, der sich mit Fundstücken, Materialität, Oberfläche und Haptik sowie Aggregatszuständen von Werkstoffen befasst."
Eröffnung
Die Vernissage ist am Mittwoch, 20. Februar, um 19 Uhr im Kunstraum München (Holzstr. 10). Am Sonntag, 17. März, schließt sich ein Künstlergespräch mit Dr. Eva Kraus (Neues Museum Nürnberg) an. Beginn ist um 15 Uhr. Die von Alexander Steig kuratierter Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 24. März, zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs bis sonntags von 14 bis 19 Uhr.
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